Pyramiden (Piramida), Svalbard (Spitzbergen)

Lenin Statue auf dem zentralen Platz. Blick aus Richtung Kulturpalast. / The Lenin statue overlooking the flooded town square in Pyramiden. View from the entrance to the Cultural Palace.
Lenin Statue auf dem zentralen Platz. Blick aus Richtung Kulturpalast. / The Lenin statue overlooking the flooded town square in Pyramiden. View from the entrance to the Cultural Palace. Aufnahmedatum: 15.07.2006. © Elin Andreassen

Kurzinfo

Pyramiden (russ. Piramida) ist ein aufgegebener Bergbaustandort am Billefjord auf Spitzbergen (norw. Svalbard) mit ehemals über 1.000 Einwohnern.

Entsprechend des Spitzbergenvertrages aus dem Jahr 1920 gehört Spitzbergen zu Norwegen. Jedem Unterzeichnerstaat wird das Recht eingeräumt, die dortigen Bodenschätze auszubeuten. Die Fischereirechte liegen innerhalb einer 200-Meilen-Zone bei Norwegen. Spitzbergen ist eine entmilitarisierte Zone. Die norwegische Regierung erklärte sie 1950 zum neutralen Gebiet.

Nachdem 1921 eine schwedische Minengesellschaft mit dem Abbau von Kohle begann, übernahm 1927 das sowjetische Staatsunternehmen »Arktikugol« (arktische Kohle) die Förderrechte und die Siedlung. Artikugol unterhielt auf Spitzbergen drei Standorte: Pyramiden, Grumantbyen und Barentsburg. In Barentsburg wird auch heute noch Kohle gefördert.

Pyramiden war nach dem Zweiten Weltkrieg der größte arktische Bergbaustandort der Sowjetunion. Infolge von Glasnost wurde ein Hotel errichtet und der Tourismus zu einer weiteren Einnahmequelle. Die russische Regierung beschloss 1998, den Kohleabbau in Pyramiden zu beenden, da er nicht mehr rentabel war.

Seit einigen Jahren wird Pyramiden wieder touristisch genutzt. Ein kleines Team von Mitarbeitern des Betreibers, Arktikugol, ist dabei, die Infrastruktur teilweise wieder in Betrieb zu nehmen und die bauliche Substanz zu erhalten.

Die Bevölkerung Pyramidens bestand aus den Mitarbeitern der Grube und ihren Familien. Für die größtenteils aus Russland und der Ukraine stammenden Bergarbeiter war die Möglichkeit, auf Spitzbergen arbeiten zu können, eine Auszeichnung. Es gab u.a. ein Krankenhaus, eine Schule, einen Kindergarten und ein Kultur- bzw. Gemeinschaftshaus mit Sport- und Schwimmhalle, Kino-, Konzert- und Balettsaal.

Das kleine Städtchen war in seiner Versorgung völlig autark. Das lokale Kohlekraftwerk erzeugte neben Strom genügend Abwärme, um auch im Winter die Ställe und Gewächshäuser zu beheizen. Beispielsweise wurden 1975 5,7 t Gemüse, 35 t Fleisch, 110.000 Eier, 48.000 l Milch produziert. [125]

Da die gesamt technische Infrastruktur oberirdisch verlegt war, konnten deren holzumbaute Trassen als Wege genutzt werden, die im Winter durch die Abwärme eisfrei blieben. [122]

Geografische Angaben

Pyramiden (Piramida),  Svalbard (Spitzbergen)

Rubrik

Geisterstädte

der Bau oder die Nutzung fallen in diese historischen Zeiträume

1918 - 1939,  1939 - 1945,  1945 - 1990,  ab 1990

Informationen über Zugänglichkeit, Zustand oder Nutzung (auch von Teilbereichen)

zugänglich über Anbieter,  touristisch genutzt,  neu genutzt/umgenutzt,

Statistik

Im VIMUDEAP seit:  15.12.2014
letzte Änderung:  15.12.2014

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