Radarstation Schöneck

"Radarstation der Bundeswehr" zwischen Schöneck- Kilianstädten und Hanau-Mittelbuchen (auf der Anhöhe). Bis vor wenigen Jahren waren in einem nahe gelegenen Gelände der Nidder-Kaserne in Schöneck- Kilianstädten „NIKE"-Flugabwehrraketen stationiert.
Zur Steuerung dieser Raketen wurde die Radarstation eingerichtet. Früher war der weithin sichtbare Radarschirm eines der "Erkennungszeichen" in der Gegend. Mit dem technischen Fortschritt wurde auch das NIKE- System überholt und von dem auf LKWs untergebrachten ROLAND-System, das etwa seit 1988 in Einsatz ist, abgelöst. Die Radarstation verlor ihre Funktion und wurde Anfang der 90er Jahre aufgelassen. Das Gelände ist nach wie vor umzäunt, wird jedoch hin und wieder von Jugendlichen besucht, die ihre eigenen zeittypsichen Zeichen als Grafitti hinterlassen, die zu den Zeichen, die die Bundeswehr hinterlassen haben, in Kontrast stehen.

Ch. Langhagen-Rohrbach,  15.12.1999

tk: Ich habe den folgenden Eintrag aus dem Vimudeap-Gästebuch hierher kopiert:

“Hallo,
sehr interessanten Seite, vor allem die Radar Station in Schöneck Kilianstädten. Diese kenne ich noch sehr gut aus meiner Kindheit. Denn mein Vater war in den 70er und 80er Jahren dort technischer Offizier. Ich hatte als kleines Kind oft das Vergnügen, während des Bereitschaftsdienstes meines Vaters oft am Wochenende dort zu sein. Um so bedauerlicher finde ich den heutigen Gesamtzustand der Anlage. Wird zur Zeit nur noch von der hiesigen Feuerwehr als Übungsgelände genutzt. Kann mich noch sehr gut daran erinnern, als dort noch Waffensysteme und Radaranlagen stationiert waren. Ein sehr belebter Ort seinerzeit.
Gruß Cyberschorschl”

Cyberschorschl,  13.10.2003

Hab mal eine frage zur Radarstation Schöneck: gibt es auf dem Gelände sowas wie einen Bunker/Luftschutzbunker?

Christian,  13.06.2005

Hallo,
auch die schnelllebige Zeit hat unserer gute alte IFC (Integrated Fire Control, Feuerleitbereich) nicht verschont. Die Ablösung durch das Roland –System aber sicherlich auch das Ende des kalten Krieges haben dafür gesorgt. Für Europa sicherlich gut - aber eigentlich auch schade - so makaber dies klingen mag . Nämlich für mich und bestimmt auch für einen Großteil meiner Kameraden bot dieses Stück Erde am Teufelsberg einen Teil eines erfüllten Lebens als Soldat in der IFC (Radarstellung) des 2. Fla Rak Btl 23. Von 1972 bis 1983 war ich zunächst als Operator danach als Crew-Chief und schließlich als Maintenance/IFC und Operator-Ausbilder tätig.
Man hat dann nach Beendigung der Verpflichtungszeit von heut auf morgen zwar Kilianstädten mit Frau, Kind und Kegel verlassen, aber die Menschen mit denen man es viele Jahre zu tun hatte, kann man bis heute nicht vergessen.

Ich wüschen allen Kameraden des 2. Fla Rak Btl 23 für Ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute und hoffe, dass ich über diesen Weg vielleicht Kontakt mit einigen aufnehmen kann, die auch ein wenig "Herzblut" an dieser nun verfallenen Radarstellung verloren haben. Es sind mir inzwischen namentlich zwar einige entfallen, aber viele habe ich immer noch im geistigen Auge vor mir.

Harry Rieger,  20.11.2003

Auch ich habe meinen Schichtdienst in der guten alten IFC abgeleistet.OG. Werner Köhler(Hutsche)first crew IFC. Dienstzeit August 1971-März 1973.Zugführer OLT Martin Börner Crewc.Stuffz Benger oder Stuffz Plasch.Habe noch viele Namen der Jungs im Kopf.Badoreck,den seh ich ab und zu,Hartmut Meier,Kronsbein genannt Pfiffi,nicht zu vergessen Flipper(Manstein)oder der wirklichgute alte Oberstabsfeld und dann LT.Schmitz.War eine schöne Zeit und auch oft hart.Aber nirgendwo hab ich so einen zusammenhalt wie da wieder erlebt.Ich muss ehrlich sagen,das vermisse ich bis heute.Wir waren ein toller Haufen.Vom einfachen Soldat bis zum Kommandeur.

Werner Köhler,  29.04.2007

Gibts dort keine Bunker?

D.T.,  29.10.2004

Bunker hat es in der Radarstation (IFC-Integrated Fire Control) nicht gegeben. Nur Gänge zu den MG Stellungen.

Werner Köhler,  23.06.2007

Die Kaserne wird mittlerweile ziviel genutzt!

Holger,  28.02.2007

Hallo zusammen, mein Name ist Karl-Heinz Strohmenger, ich war von 12/1967 bis 09/71 in der LA, leider kenne ich heute niemanden mehr von der IFC. Allerdings sind mir noch etliche herausragende Persönlichkeiten der LA gegenwärtig, so z.B. OLT Rausch, FW Lohkamp, Stuffz Schwer, OFW Greiner, Uffz Hahn. Ich hatte vor etwa 10 Jahren das Vergnügen einige alte Kameraden in Cap Kili in der Unteroffizierskantine zu treffen, leider ist mir der Name des STabsfeldwebels entfallen der schon zu meiner Zeit Dienst als SPO tat und uns damals als Berufssoldat alles zeigte. Ich hoffe auf diesem Weg vielleicht alte Kontakte wieder aufleben lassen zu können. Ich selbst bin nur noch mir dem ehemaligen Generatormann Hans Jeloneck in Kontakt.
Ich bin heute als Sicherheitsbeamter in einer großen JVA tätig und werde in einem Jahr - gottseidank - pensioniert.

Karl - Heinz Strohmenger,  09.07.2007

Die Radarstation ist mittlerwile komplett dem Erdboden gleich gemacht worden.Es steht nur noch ein Antennenmast.

h.rau,  01.11.2007

Hallo zusammen, ich heiße Norbert Stiller und war als "Z 2" von Nov. 1970 - bis Okt. 1971 in der Nidder-Kaserne stationiert. Ein halbes Jahr habe ich abwechselnd in der IFC und Launching - Aerea im Wachzug Wache geschoben. Danach bin ich in den 2 Jahren Bundeswehr Fahnenjunker, Fähnrich u. Leutnant geworden und erinnere mich u.a. noch an den Batterieführer Major Krüger oder auch Oberleutnant Obermayer aus der IFC oder Froni, der u.a. den Wachzug geleitet hat. Ebenso an die Kollegen Günther Lange, Thomas (?) Hess, Hirte, Bartels, Fürst, Ernst und Fritz und den Mannheimer Werle - alles Leute aus dem Wachzug. War eine interessante Zeit, an die ich gerne zurückdenke. Leider ist heute aber auch gar nichts mehr von der Vergangenheit dort zu sehen. War wirklich enttäuschend stattdessen die abgestellten Automassen dort anzutreffen - Leider !

Norbert Stiller,  02.05.2017

Vielen Dank für Ihren Eintrag. Leider ist ja auch auf unseren Bildern nicht mehr sonderlich viel zu sehen. Herzlich : Thomas Kemnitz

Thomas Kemnitz,  02.05.2017

Ich war von 1974 bis 1985 als in der KFZ Staffel der 2. Batterie und ab 1976 als Kraftfahrmeister, der für die Transporte der IFC und Launching gesorgt hat. Besonders bekannt waren zu dieser Zeit sicherlich die beiden Zivilkraftfahrer Klüppel und Klein. Zu Beginn meiner Dienstzeit habe ich viele Nächte in der Launching (mit Transport der Hundewachen in die IFC bei Nacht) und in der IFC verbracht. Nach dem Abgang des Batteriechefs der 2. Batterie Maj. Rapeliuns wurde das Klima in der Truppe mit Major Finke wesentlich humaner, das wurde auch von seinem Nachfolger so weitergeführt, was das Arbeiten als Soldat in dieser Zeit wesentlich verbesserte. Heute bin ich bereits in Pension und freue mich auf eine Zeit ohne Coronaeinschränkungen.

Viele Grüße an alle, die diesen Beitrag sehen und sich noch an die alten Zeiten erinnern

René Andres (Erbse)

Rene Andres (Erbse),  08.03.2021

Habe heute nach "Sudabucht" gesucht, für uns Hanauer Ruderer eine Landmarke am Main zwischen Großauheim und Großkrotzenburg. Von dort aus ging es direkt nach Kreta, zum Schießplatz der FlaRak und auf diesem kleinen Umweg zurück nach Kilianstädten. Dort angelangt bin ich über diese Seite gestolpert und hätte vermutlich einfach weiter geklickt, wäre der erste Beitrag nicht von Harry Rieger gewesen. Ich war als W15er von November 1973 bis Ende September 1974 in Cap Kili, zuvor einige Wochen 4./23 in Westerburg. Auch von dort habe ich Bilder gefunden, die genau die Tristesse widerspiegeln, die sich mir dort damals im Herbst eingeprägt hat. Auf Intervention des Deutschen Ruderverbandes bin ich schließlich in Kilianstädten und dort in der IFC gelandet. Harry Rieger war mein Crew-Chief. Ich habe ihn gut und vor allem in guter Erinnerung. Er stammte aus dem Fuldaer Land, in meiner damaligen Vorstellung eine halbe Weltreise entfernt, die A 66 gab es noch nicht. (Vielleicht liest Du das ja und erinnerst Dich). Zugführer war OLt. Börner, dessen Spitznamen jeder kannte und dessen Gebrauch heute zutiefst verpönt ist. Lieblingsspruch: "so`n Scheiss". Das war ein prima Typ, wurde dann später als Hptm. Leiter des Bat.-Check Teams: "Bravo, nehmen Sie Status 1 ein!". Höchstens 30 Minuten später: Meldung "Bravo at Blazing Skies".

Ich wurde am TTR als Elevation Operator ausgebildet. Meine erste Schicht habe ich am Heiligabend 1973 angetreten. Es gab eine Weihnachtsfeier mit gemeinsamem Essen in der LA. Allerdings wurde ich zur Torwache an der IFC ausgelost und habe deshalb zumindest einen Teil des Abends dort allein zugebracht. Es gibt eben Tage, die vergisst man nicht.

Meine Güte, wieviel Zeit haben wir damals dort miteinander erlebt. Aber neben dem eigentlichen Dienst am System gab es ja auch sowas wie Freizeit: Volleyball auf dem asphaltierten Hartplatz, wo ich auch Tennis mit OFw "Pfiffi" Kronsbein gespielt habe. Ich konnte das damals nicht wrklich, der aber halt noch weniger. Sprengexperimente mit "Missile-Karl" Völp und Schwarzpulver mit "Missile Paper". Hubschrauber-Modellflug-Versuche mit Uffz. Politz, Crash!!

Von Fühjahr bis in den Herbst hinein gab es Zwei-Schichtdienst, da eine Crew zur Kreta-Ausbildung abgestellt war und danach abwechselnd crewweise Urlaub zu nehmen war. Das war dann ziemlich blöd, weil man jedes 2. Wochenende Dienst hatte. So kam es auch, dass ich ein Konzert von "Blood, Sweat & Tears" im Hanauer Kurpark Wilhelmsbad versäumt habe und meine Freundin sich am 1. Mai rein männertechnisch schon "anderweitig" orientiert hatte, als ich erst nach Schichtende am Nachmittag bei ihr aufschlagen wollte. Wenn mir später jemand erzählt hat, dass er während der gesamten Dienstzeit ein oder zweimal am Wochenende beim "Bund" bleiben musste, hat sich mir noch nicht einmal der Hintern gerunzelt.

Dennoch: Schönreden Fehlanzeige! Es ist gut das es dies alles nicht mehr gibt, allerdings sind unsere heutigen Kameraden, ja, und Kameradinnen ganz anderen Situationen ausgesetzt. Dennoch dürfen wir uns erinnern, vor allem an die Menschen, denen wir dort begegnet sind und mit denen wir einen kleinen Teil unseres Lebens verbracht haben. Viele Namen habe ich nach bald 50 Jahren vergessen, manche leben nicht mehr. Aber ich erinnere mich trotzdem an so manches Gesicht, eine Geste, an ein Wort oder an eine Redensart. Einigen bin ich sogar später noch einmal begegnet: Friedrich-Wilhelm "Fiedo" Jakob, später Leiter Veterinäramt Main Kinzig Kreis, Gunter Löw, Management Tierarzneimittel Fa. Heel oder Hartmut Nickel (verstorben) auf der Jagd.

Während ich dies aufschreibe, fällt mir auf, wieviel da noch in meinem Kopf herumgeistert und dass mir Manches noch ganz präsent erscheint. Da denke ich dann mit einem Schmunzeln zurück und stelle mir vor, dass es doch ganz schön wäre, ein wenig Rückmeldung zu bekommen. Ansonsten erinnert heute nichts mehr an unser Dasein auf der Höhe zwischen Kilianstädten und Mittelbuchen. Nur wer dort war kann noch erahnen, was hier alles einmal aufgebaut war. Lediglich der Funkmast steht noch und die Hügel ringsherum sind Lebensraum fürs Rehwild.

Ich habe nach meinem Dienst Tiermedizin studiert und halte mit nunmehr 66 Jahren den "Wolf noch an den Ohren". N ja, so ein bisschen. Wer mich sucht findet mich unter Tierarzt Bad Soden-Salmünster.

Harald Brüning


Dr. Harald Brüning,  27.03.2021

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