Radarstation Schöneck
tk: Ich habe den folgenden Eintrag aus dem Vimudeap-Gästebuch hierher kopiert:
Hallo,
sehr interessanten Seite, vor allem die Radar Station in Schöneck Kilianstädten. Diese kenne ich noch sehr gut aus meiner Kindheit. Denn mein Vater war in den 70er und 80er Jahren dort technischer Offizier. Ich hatte als kleines Kind oft das Vergnügen, während des Bereitschaftsdienstes meines Vaters oft am Wochenende dort zu sein. Um so bedauerlicher finde ich den heutigen Gesamtzustand der Anlage. Wird zur Zeit nur noch von der hiesigen Feuerwehr als Übungsgelände genutzt. Kann mich noch sehr gut daran erinnern, als dort noch Waffensysteme und Radaranlagen stationiert waren. Ein sehr belebter Ort seinerzeit.
Gruß Cyberschorschl
Hab mal eine frage zur Radarstation Schöneck: gibt es auf dem Gelände sowas wie einen Bunker/Luftschutzbunker?
Hallo,
auch die schnelllebige Zeit hat unserer gute alte IFC (Integrated Fire Control, Feuerleitbereich) nicht verschont. Die Ablösung durch das Roland –System aber sicherlich auch das Ende des kalten Krieges haben dafür gesorgt. Für Europa sicherlich gut - aber eigentlich auch schade - so makaber dies klingen mag . Nämlich für mich und bestimmt auch für einen Großteil meiner Kameraden bot dieses Stück Erde am Teufelsberg einen Teil eines erfüllten Lebens als Soldat in der IFC (Radarstellung) des 2. Fla Rak Btl 23. Von 1972 bis 1983 war ich zunächst als Operator danach als Crew-Chief und schließlich als Maintenance/IFC und Operator-Ausbilder tätig.
Man hat dann nach Beendigung der Verpflichtungszeit von heut auf morgen zwar Kilianstädten mit Frau, Kind und Kegel verlassen, aber die Menschen mit denen man es viele Jahre zu tun hatte, kann man bis heute nicht vergessen.
Ich wüschen allen Kameraden des 2. Fla Rak Btl 23 für Ihren weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute und hoffe, dass ich über diesen Weg vielleicht Kontakt mit einigen aufnehmen kann, die auch ein wenig "Herzblut" an dieser nun verfallenen Radarstellung verloren haben. Es sind mir inzwischen namentlich zwar einige entfallen, aber viele habe ich immer noch im geistigen Auge vor mir.
Auch ich habe meinen Schichtdienst in der guten alten IFC abgeleistet.OG. Werner Köhler(Hutsche)first crew IFC. Dienstzeit August 1971-März 1973.Zugführer OLT Martin Börner Crewc.Stuffz Benger oder Stuffz Plasch.Habe noch viele Namen der Jungs im Kopf.Badoreck,den seh ich ab und zu,Hartmut Meier,Kronsbein genannt Pfiffi,nicht zu vergessen Flipper(Manstein)oder der wirklichgute alte Oberstabsfeld und dann LT.Schmitz.War eine schöne Zeit und auch oft hart.Aber nirgendwo hab ich so einen zusammenhalt wie da wieder erlebt.Ich muss ehrlich sagen,das vermisse ich bis heute.Wir waren ein toller Haufen.Vom einfachen Soldat bis zum Kommandeur.
Bunker hat es in der Radarstation (IFC-Integrated Fire Control) nicht gegeben. Nur Gänge zu den MG Stellungen.
Hallo zusammen, mein Name ist Karl-Heinz Strohmenger, ich war von 12/1967 bis 09/71 in der LA, leider kenne ich heute niemanden mehr von der IFC. Allerdings sind mir noch etliche herausragende Persönlichkeiten der LA gegenwärtig, so z.B. OLT Rausch, FW Lohkamp, Stuffz Schwer, OFW Greiner, Uffz Hahn. Ich hatte vor etwa 10 Jahren das Vergnügen einige alte Kameraden in Cap Kili in der Unteroffizierskantine zu treffen, leider ist mir der Name des STabsfeldwebels entfallen der schon zu meiner Zeit Dienst als SPO tat und uns damals als Berufssoldat alles zeigte. Ich hoffe auf diesem Weg vielleicht alte Kontakte wieder aufleben lassen zu können. Ich selbst bin nur noch mir dem ehemaligen Generatormann Hans Jeloneck in Kontakt.
Ich bin heute als Sicherheitsbeamter in einer großen JVA tätig und werde in einem Jahr - gottseidank - pensioniert.
Die Radarstation ist mittlerwile komplett dem Erdboden gleich gemacht worden.Es steht nur noch ein Antennenmast.
Hallo zusammen, ich heiße Norbert Stiller und war als "Z 2" von Nov. 1970 - bis Okt. 1971 in der Nidder-Kaserne stationiert. Ein halbes Jahr habe ich abwechselnd in der IFC und Launching - Aerea im Wachzug Wache geschoben. Danach bin ich in den 2 Jahren Bundeswehr Fahnenjunker, Fähnrich u. Leutnant geworden und erinnere mich u.a. noch an den Batterieführer Major Krüger oder auch Oberleutnant Obermayer aus der IFC oder Froni, der u.a. den Wachzug geleitet hat. Ebenso an die Kollegen Günther Lange, Thomas (?) Hess, Hirte, Bartels, Fürst, Ernst und Fritz und den Mannheimer Werle - alles Leute aus dem Wachzug. War eine interessante Zeit, an die ich gerne zurückdenke. Leider ist heute aber auch gar nichts mehr von der Vergangenheit dort zu sehen. War wirklich enttäuschend stattdessen die abgestellten Automassen dort anzutreffen - Leider !
Vielen Dank für Ihren Eintrag. Leider ist ja auch auf unseren Bildern nicht mehr sonderlich viel zu sehen. Herzlich : Thomas Kemnitz
Ich war von 1974 bis 1985 als in der KFZ Staffel der 2. Batterie und ab 1976 als Kraftfahrmeister, der für die Transporte der IFC und Launching gesorgt hat. Besonders bekannt waren zu dieser Zeit sicherlich die beiden Zivilkraftfahrer Klüppel und Klein. Zu Beginn meiner Dienstzeit habe ich viele Nächte in der Launching (mit Transport der Hundewachen in die IFC bei Nacht) und in der IFC verbracht. Nach dem Abgang des Batteriechefs der 2. Batterie Maj. Rapeliuns wurde das Klima in der Truppe mit Major Finke wesentlich humaner, das wurde auch von seinem Nachfolger so weitergeführt, was das Arbeiten als Soldat in dieser Zeit wesentlich verbesserte. Heute bin ich bereits in Pension und freue mich auf eine Zeit ohne Coronaeinschränkungen.
Viele Grüße an alle, die diesen Beitrag sehen und sich noch an die alten Zeiten erinnern
René Andres (Erbse)
Habe heute nach "Sudabucht" gesucht, für uns Hanauer Ruderer eine Landmarke am Main zwischen Großauheim und Großkrotzenburg. Von dort aus ging es direkt nach Kreta, zum Schießplatz der FlaRak und auf diesem kleinen Umweg zurück nach Kilianstädten. Dort angelangt bin ich über diese Seite gestolpert und hätte vermutlich einfach weiter geklickt, wäre der erste Beitrag nicht von Harry Rieger gewesen. Ich war als W15er von November 1973 bis Ende September 1974 in Cap Kili, zuvor einige Wochen 4./23 in Westerburg. Auch von dort habe ich Bilder gefunden, die genau die Tristesse widerspiegeln, die sich mir dort damals im Herbst eingeprägt hat. Auf Intervention des Deutschen Ruderverbandes bin ich schließlich in Kilianstädten und dort in der IFC gelandet. Harry Rieger war mein Crew-Chief. Ich habe ihn gut und vor allem in guter Erinnerung. Er stammte aus dem Fuldaer Land, in meiner damaligen Vorstellung eine halbe Weltreise entfernt, die A 66 gab es noch nicht. (Vielleicht liest Du das ja und erinnerst Dich). Zugführer war OLt. Börner, dessen Spitznamen jeder kannte und dessen Gebrauch heute zutiefst verpönt ist. Lieblingsspruch: "so`n Scheiss". Das war ein prima Typ, wurde dann später als Hptm. Leiter des Bat.-Check Teams: "Bravo, nehmen Sie Status 1 ein!". Höchstens 30 Minuten später: Meldung "Bravo at Blazing Skies".
Ich wurde am TTR als Elevation Operator ausgebildet. Meine erste Schicht habe ich am Heiligabend 1973 angetreten. Es gab eine Weihnachtsfeier mit gemeinsamem Essen in der LA. Allerdings wurde ich zur Torwache an der IFC ausgelost und habe deshalb zumindest einen Teil des Abends dort allein zugebracht. Es gibt eben Tage, die vergisst man nicht.
Meine Güte, wieviel Zeit haben wir damals dort miteinander erlebt. Aber neben dem eigentlichen Dienst am System gab es ja auch sowas wie Freizeit: Volleyball auf dem asphaltierten Hartplatz, wo ich auch Tennis mit OFw "Pfiffi" Kronsbein gespielt habe. Ich konnte das damals nicht wrklich, der aber halt noch weniger. Sprengexperimente mit "Missile-Karl" Völp und Schwarzpulver mit "Missile Paper". Hubschrauber-Modellflug-Versuche mit Uffz. Politz, Crash!!
Von Fühjahr bis in den Herbst hinein gab es Zwei-Schichtdienst, da eine Crew zur Kreta-Ausbildung abgestellt war und danach abwechselnd crewweise Urlaub zu nehmen war. Das war dann ziemlich blöd, weil man jedes 2. Wochenende Dienst hatte. So kam es auch, dass ich ein Konzert von "Blood, Sweat & Tears" im Hanauer Kurpark Wilhelmsbad versäumt habe und meine Freundin sich am 1. Mai rein männertechnisch schon "anderweitig" orientiert hatte, als ich erst nach Schichtende am Nachmittag bei ihr aufschlagen wollte. Wenn mir später jemand erzählt hat, dass er während der gesamten Dienstzeit ein oder zweimal am Wochenende beim "Bund" bleiben musste, hat sich mir noch nicht einmal der Hintern gerunzelt.
Dennoch: Schönreden Fehlanzeige! Es ist gut das es dies alles nicht mehr gibt, allerdings sind unsere heutigen Kameraden, ja, und Kameradinnen ganz anderen Situationen ausgesetzt. Dennoch dürfen wir uns erinnern, vor allem an die Menschen, denen wir dort begegnet sind und mit denen wir einen kleinen Teil unseres Lebens verbracht haben. Viele Namen habe ich nach bald 50 Jahren vergessen, manche leben nicht mehr. Aber ich erinnere mich trotzdem an so manches Gesicht, eine Geste, an ein Wort oder an eine Redensart. Einigen bin ich sogar später noch einmal begegnet: Friedrich-Wilhelm "Fiedo" Jakob, später Leiter Veterinäramt Main Kinzig Kreis, Gunter Löw, Management Tierarzneimittel Fa. Heel oder Hartmut Nickel (verstorben) auf der Jagd.
Während ich dies aufschreibe, fällt mir auf, wieviel da noch in meinem Kopf herumgeistert und dass mir Manches noch ganz präsent erscheint. Da denke ich dann mit einem Schmunzeln zurück und stelle mir vor, dass es doch ganz schön wäre, ein wenig Rückmeldung zu bekommen. Ansonsten erinnert heute nichts mehr an unser Dasein auf der Höhe zwischen Kilianstädten und Mittelbuchen. Nur wer dort war kann noch erahnen, was hier alles einmal aufgebaut war. Lediglich der Funkmast steht noch und die Hügel ringsherum sind Lebensraum fürs Rehwild.
Ich habe nach meinem Dienst Tiermedizin studiert und halte mit nunmehr 66 Jahren den "Wolf noch an den Ohren". N ja, so ein bisschen. Wer mich sucht findet mich unter Tierarzt Bad Soden-Salmünster.
Harald Brüning
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Kurzinfo
"Radarstation der Bundeswehr" zwischen Schöneck- Kilianstädten und Hanau-Mittelbuchen (auf der Anhöhe). Bis vor wenigen Jahren waren in einem nahe gelegenen Gelände der Nidder-Kaserne in Schöneck- Kilianstädten „NIKE"-Flugabwehrraketen stationiert.
Zur Steuerung dieser Raketen wurde die Radarstation eingerichtet. Früher war der weithin sichtbare Radarschirm eines der "Erkennungszeichen" in der Gegend. Mit dem technischen Fortschritt wurde auch das NIKE- System überholt und von dem auf LKWs untergebrachten ROLAND-System, das etwa seit 1988 in Einsatz ist, abgelöst. Die Radarstation verlor ihre Funktion und wurde Anfang der 90er Jahre aufgelassen. Das Gelände ist nach wie vor umzäunt, wird jedoch hin und wieder von Jugendlichen besucht, die ihre eigenen zeittypsichen Zeichen als Grafitti hinterlassen, die zu den Zeichen, die die Bundeswehr hinterlassen haben, in Kontrast stehen.