MfS Führungsstelle HA VIII Berlin-Hoppegarten

Ein Objekt am Rande Berlins. Eine Hauptabteilung der Staatssicherheit hatte hier Quartier bezogen. Ein genaues Bild kann man sich dennoch schwer machen, denn die Art der Bauten ist sehr unterschiedlich in ihrem Äusseren und ihrer Funktion. Ein bunter Reigen aus Wirtschaftshof, Heizhaus, Konferenzsaal, (Büro-) Villa, Bungalows, einer Gärtnerei und natürlich einem Bunker.

Diese Vielschichtigkeit der Objekte, gepaart mit dem zerstörten Zustand zum Zeitpunkt der Aufnahmen, ergibt genau die richtige Mischung, um es hier präsentieren zu können.

Tja, und der Bunker? Ein Typbau, überall in der DDR zu finden. Wer mehr wissen will, schlage bei Paul Berner nach. Einen kleinen Einblick bieten auch das Objekt Waldschlösschen bzw. die dort angesiedelten Links zu weiteren Bauten dieses Typs.

Thomas Kemnitz,  31.07.2001

Idyllisch gelegen, verkehrstechnisch günstig zu erreichen, als auch für das schnelle Verlassen angelegt, ein Aspekt der für die Mitarbeiter der HA VIII zählte.

Das Objekt bot alles was zur Sicherstellung der Arbeit (Beobachtung/ Observation) im Krisen u. im Spannungsfall vonnöten war, wenn man ausserhalb des Zentrums, arbeiten will und muss. Da war die Villa, ausgestettet mit Arbeitsräumen, Vortragsraum. Da war die technische Basis, die die Arbeit der Ma der HA VIII Führung absicherte und da war das Schutzobjekt, meist auch als Bunker bezeichnet. Den Begriff verwendete man gar nicht, er war verpönt. Das Objekt "Bunker" nannte sich schlicht geschützte Führungsstelle. Es ermöglichte baulich und technisch, mit den vorhandenen Nachrichtenmitteln eine gedeckte Arbeit des Leiters der HA VIII u. seines Stabes zur Aufrechterhaltung der Tätigkeit der Hauptabteilung. Darauf war das Objekt ausgelegt u. auch personell mit Planstellen versehen. In Friedenszeiten sicherte ein Wartungstrupp den Erhaltungszustand u. leichte Wartungsarbeiten, ob nun Wasseraufbereitung, Wasserfilteranlage oder Filterkontrolle, es gab immer was zu tun.

Schon 2001 war der Zustand des Gesamtobjektes nicht der beste. Aber man hätte durchaus aus dem Objekt etwas machen können. Doch statt Nutzung erfolgte der Zuzug der Herren Verwahrlosung, Vermüllung u. Niedergang. Wie an vielen Orten wurden Mittel verschleudert in dem man sie sich selbst überliess. Heute ist das Objekt beräumt, nur der "Bunker" ist noch da. Und immer noch gibt es Wissbegierige das das Objekt unbedingt sehen müssen. Warum auch nicht.

PHR

Peter Rentsch,  10.06.2014

Du schreibst, dass der »Bunker« noch vorhanden ist. Für mich sah es am 29.05.2014 so aus, als ob der Bunker nicht mehr vorhanden ist, siehe: Bild 5975. Wenn man die Google-Luftbilder von 2000 und 2012 vergleicht, ist er durchaus noch vorhanden, worauf die Erdaufschüttungen im og. Bild ja verweisen. Nur im Bildvordergrund wurde die scheinbar abgetragen.

Thomas Kemnitz,  20.06.2014

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