Flugplatz Heinkel Werke Oranienburg

Der Flugplatz in Oranienburg ist durch zwei Merkmale gekennzeichnet:

1. Vermutlich gehörte er zu den bei Oranienburg gelegenen Heinkel-Werken. Die noch vorhandene grosse (Einflug-) Halle ist in den 30er Jahren gebaut. Im für Nazi-Industriebauten typischen an die Moderne angelehnten Stil (da diese Bauten generell nicht zu heroidisierenden und propagandistischen Zwecken genutzt wurden, fielen sie auch nicht unter den zu dieser Zeit wieder eingeführten Begriff der ‚Baukunst' für Architektur). Architekt könnte Herbert Rimpl gewesen sein.

2. Wurden die flugtechnischen Anlagen, inklusive der Start- und Landebahn nochmals ausgebaut (1953). Der zu sehende Schießstand wurde zu einer Reparatur-/ Lagerhalle umgebaut, was der nachträglich eingebaute Flaschenzug verrät.

Thomas Kemnitz,  16.05.2000

Bei der auf mehreren Bildern abgebildten Halle handelt es sich um eine ehemalige Einfliegehalle der Heinkel-Werke, d.h. die Flugzeuge wurden nach dem 'Stapellauf' eingeflogen. Die Halle war nach beiden Seiten offen. Dadurch war ein ungehinderter Ein- und Ausflug möglich.

Thomas Kemnitz,  11.01.2001

Die Start- und Landebahn wurde 1953 gebaut (das Datum steht darin) und für das Abwasser hat man Ziegelsteine von einer Heinkelhalle benutzt. Also wahrscheinlich gab es mehrere.
Das Werk war verteilt: Werk Oranienburg-Annahof und Werk Oranienburg-Hermanndorf. In Germendorf (nicht weit von Annahof), gab es ein KZ Aussenlager von Sachsenhausen für die Heinkel-Werke. Das Werk produzierte u.a. Teile für die Focke-Wulf Fw 190 und die Heinkel He 177 ("Greif").
Er gab 2 Heinkel Flugzeugwerke und ein "Industriehafen der Heinkel Werke". Was zu sehen ist, ist wahrscheinlich ein Hangar des Industriehafens. Dort wurden Flugzeuge getestet und eingeflogen.
Der Bunker auf dem Bild ‚Verklinkert' ist wahrscheinlich ein Luftschutzbunker. Früh gebaut, weil man sich Mühe gemacht hat, es mit Ziegelsteinen zu versehen.
Ein typischer Flugplatz hatte einen Schießstand, Munitionsbunker, Zapfstelle für Benzin, Kompassanlage.

MichelB,  16.05.2000

Oranienburg - Die Bombensuche auf der Oranienburger Großbaustelle für die Ortsumgehung der B96 ist beendet. Auf dem früheren Flugplatzgelände von Heinkel, das von russischen Truppen bis 1994 als Start- und Landeplatz genutzt wurde, haben vier Suchfirmen von September 1999 an 67 Hektar abgesucht. Sie fanden 28 722 Munitionskörper und Waffen mit einem Gesamtgewicht von rund 15 Tonnen. Auf jeweils 24
Quadratmetern Flughafenfläche fanden die Munitionssucher mindestens einen Sprengkörper, darunter auch russische Plasteminen. Eine große Menge von Kampfmitteln, darunter zehn großkalibrige Sprengbomben, lag unter der Start- und Landepiste aus Beton. Auf der Restfläche des Flugplatzes wird in Abstimmung mit der Stadt Oranienburg ab Herbst nach Munition und Bomben gesucht.

hajo ,  26.07.2000

Liebe Freunde,
der Flugplatz Oranienburg (084) ist mit Sicherheit zum Heinkelwerk Oranienburg (HWO)(Germendorf) zugehörig. Dort wurden die Großkomponenten Rumpf und Tragflächen mit Eisenbahn- oder Straßentransportern angeliefert und montiert. Die erhaltene Halle war die sog. Einflughalle für die Restarbeiten während der Einflugperiode, nach der die Flugzeuge He 111 und später He 177 an das RLM abgelefert wurden. Architekt des gesamten HWO war der Architekt Rimpl, der auch für die Gestaltung der Heinkel-Siedlung Legebruch verantwortlich zeichnet.

MfG Wilfried Thorwirth
Forschungsarchiv Siebel Flugzeugwerke Halle &
Luftnachrichtenschule Halle

unregistrierter Kommentator,  15.01.2004

..ist der Titel des von Herbert Rimpl verfassten, und überwiegend von Heinrich Heidersberger fotografierten Buches über das Heinkel Flugzeugwerke Oranienburg. webalt.heidersberger.de/monographie.htm
www.deutsches-museum.de/bib/archiv/heinkel.htm
Lesenswert in diesem Zusammenhang ist Heinkels Autobiografie "Stürmisches Leben".

Gruss
H.

Aerodux,  17.01.2005

© Sovinformsputnik Interbranch Association (D-SAT2 1997) Aufnahmen ca. 1994

Also ich bin der Meinung das die Aufnahme von 1991/92 ist.

Stefan Büttner,  04.04.2005

Hallo Hr. Büttner,
leider enthält die D-Sat2 CD nur spärliche Infos zum Aufnahmedatum. Auch die von Ihnen genannte Jahreszahl scheint möglich. Wie kommen wir da weiter? Haben Sie eine Idee?
Herzlich tk

Thomas Kemnitz,  04.04.2005

... leider keine Idee aber D-SAT1 und 2 stammt halt aus den Jahren 1991 und 1992. Kann man an den Transportflugzeugen sehen, denn die waren erst so zahlreich an einigen Standorten zu sehen als die Rückführung beendet wurde. Deswegen die zeitliche Eingrenzung möglich. Manchmal auf den Monat genau.

Stefan Buettner,  05.04.2005

na wenn sich die Sache so verhält, ändere ich das im Coryrighteintrag auf den Luftbildern, die es betrifft.
Gruß und Dank tk

Thomas Kemnitz,  05.04.2005

Meines Wissens wurde gegen Kriegsende ein Prototyp des "Go 229" Strahljägers in Oranienburg erprobt...
Das Flugzeug stürzte während eines Testflugs ab, der Testpilot starb bei dem Unfall.
Da es sich bei der "Go 229" um ein ziemlich revolutionäres Flugzeug handelte, wage ich somit die behauptung, dass auf diesem Flugplatz ein kleines Stück Luftfahrt- geschichte geschrieben wurde!

Lorenz C.,  22.10.2005

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