Erprobungsstelle Tarnewitz

Da es sich um eine Erprobungsstelle (E-Stelle) der deutschen Wehrmacht für Flugzeugbewaffnung handelte, musste ein Standort gewählt werden, der über ein ausreichend großes Schießgebiet verfügen sollte. Daher wurde eine Untiefe in der Ostsee, nahe der Insel Lieps zwischen Lübeck und Wismar gewählt, da diese den gewünschten Erfordernissen gerecht wurde.
Schon im September 1935 begannen die Bauarbeiten. Es wurden Deiche aufgeschüttet sowie Spundwände gesetzt. Nachdem die Aufspülungsarbeiten mit Seesand beendet waren, wurde diese Fläche (1km Durchmesser) mit einer Bitumendecke versiegelt.
Der E-Stelle oblag die Erprobung der durch die Industrie entwickelten Waffensysteme und im engen Zusammenhang auch die Weiterentwicklung bis zur Einsatzreife. Außerdem wurden die im Einsatz gesammelten Erfahrungen genutzt, um daraus die günstigsten Einbauvarianten von Waffen und deren Systeme zu ermitteln. Weiterhin erfolgte die Erprobung von Maschinengewehren, Bordkanonen, Bordraketen und Sondergeräten. Es wurden auch Abschußvorrichtungen für Luft-Luft und Luft-Boden-Raketen sowie Waffenvisiere weiterentwickelt und auch die Entwicklung von Schleppscheiben getestet.

1952 wurde die Halbinsel von der See-Polizei übernommen. Später wurde das Objekt der 4.Flotille der Volksmarine zugeordnet. 1963 nahm die Grenzbrigade Küste das Gebiet in Besitz, die Tarnewitz bis zur Auflösung der NVA 1990 unter Kontrolle hielt. In dieser Zeit wurden der Hafen erneuert sowie zahlreiche neue Gebäude und Anlagen errichtet.
Die Bundeswehr, die das Objekt 1990 übernahm, zog sich bald wieder zurück, nun ist vorgesehen, dort eine Marina zu errichten.

Andreas Voss,  21.09.2000

Als Ergänzung hier noch einige Beispiel aus meinem Archiv zur Erprobungsstelle:

Zwei Luftbilder
Luftbild 1941
Luftbild 2000

Drei Aufnahmen aus der Endzeit der Nutzung durch die NVA
Beobachtungsturm 1990
Sprengplatz 1990
Strandsperrung 1990

Andreas Voss,  22.10.2002

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