Mutter-Kind-Bunker Berlin
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
Seite aufrufen
Kurzinfo
Im Jahr 1912 schloss die AEG-Schnellbahn AG (eine Tochterfirma der AEG für U∆-Bahnbauten) mit der Stadt Berlin einen Vertrag über eine U-Bahnlinie von Gesundbrunnen nach Neukölln. Hierzu wurden 1918 an verschiedenen Stellen der Stadt gleichzeitig Bauarbeiten im Untergrund aufgenommen. Bedingt durch den 1. Weltkrieg und die folgende Wirtschaftskrise wurden die Arbeiten eingestellt.
Leider erholte sich die AEG∆Schnellbahn AG nicht von den Folgen und ging in die Liquidation. Da die Stadt Berlin in einem Prozess gegen die AEG∆Schnellbahn AG auf Erfüllung des Vertrages klagte wurden als Ergebnis aus diesem Prozess die begonnenen Tunnelbauten der Stadt Berlin zugeschrieben.
Einer dieser Tunnelbauten lag unter der heutigen Littenstraße (Neue Friedrichstraße) und bekam seinen Namen nach der parallel verlaufenden Waisenstraße.
In dem Waisentunnel war in Höhe der Voltairestraße bei den Bauarbeiten bereits ein Bahnhof im Rohbauzustand eingebaut. Dieser Bahnhof sollte später den Namen Stralauer Straße erhalten.
Aufgrund von Planungsoptimierungen der Stadt Berlin wurde die U-Bahnlinie aber als heutige U 8 (Linie D) gebaut. Der Waisentunnel unter der Littenstraße hatte somit eigentlich keine Funktion mehr. Im Jahr 1927 wurde der Tunnel dann Verbindungstunnel zwischen der Kehranlage der U 5 (Linie E), die unter der heutigen Rathausstraße (Königsstraße) liegt, und der Linie U 8 zwischen Jannowitzbrücke und Heinrich-Heine-Straße (Neanderstraße). Dieser Verbindungstunnel wird nur zu Überführungsfahrten benutzt.
Im Jahr 1940 wurden nach den ersten Bombenangriffen auf dichtbesiedelte Gebiete Maßnahmen getroffen um die Bevölkerung aber auch die Rüstungsindustrie besser zu schützen. Eine dieser Maßnahmen war die „Aktion Mutter und Kind“. In neu zu schaffende Bunkeranlagen sollten Mütter mit ihren Kleinkindern allabendlich schlafen gehen.
In diesem Rahmen wurde in den Bahnhofsrohbau im Waisentunnel eine Bunkeranlage eingebaut. In dieser Bunkeranlage hatten ca. 1000 Personen in kleinen zellenartigen Räumen zu beiden Seiten eines schmalen Ganges Platz. Die Räume hatten eine Größe von ca. 3 x 2 Metern und wurden mit 7 Personen belegt, obwohl nur zwei 3∆Stockbetten pro „Zelle“ zur Verfügung standen. An den Bunkereingängen befanden sich Räume für die Bunkeraufsicht, denn nur wer eine Berechtigung hatte durfte den Bunker betreten.
In dem Bunker wurde eine eigene Belüftungsanlage mit Kohlefiltern und Gasschleusen installiert. Am Südende des Bunkers konnten aufgrund der Tunnelhöhe eine 2. Etage eingebaut werden die allerdings nur wenige Räume umfasste, hier befanden sich das Notstromaggregat und weitere Versorgungsräume. Der Bunker konnte über drei Eingänge betreten werden und hatte am Nord- bzw. Südende jeweils Notausgänge in den Waisentunnel. Heute sind nur noch der Mitteleingang in Höhe der Voltairstraße und die Notausgänge intakt.
Aufgrund der Nähe des Bunkers zur Spreeunterfahrung gibt es ein unterschiedliches Klima im Bunker. Am Südende, Richtung Spree, ist das Klima feuchter als am Nordende. Das zeigt sich an den unterschiedlichen Korrosionserscheinungen der im Bunker verbauten Eisenteile.
Nach dem 2. Weltkrieg verlor der Bunker seine Funktion als Schutzraum. In den 50ger Jahren nutzte der VEB Champignonzucht teilweise die Räumlichkeiten. Die Champignonzucht wurde in den 60ger Jahren wieder eingestellt.
Heute wird der Bunker ab und zu für Filmarbeiten genutzt und ist zu Sonderveranstaltungen der Öffentlichkeit zugänglich.
Ein paar weitere Bilder finden Sie unter home.arcor.de/b.geistert/ ... .
Quellen:
Arnold/Salm „Dunkle Welten“ Ch. Linksverlag
Domke/Hoeft „Tunnel Gräben Viadukte“ Kulturbildverlag