Kernkraftwerk Stendal
An dieser Stelle möchten ich auf das Objekt Kernkraftwerk Rheinsberg verweisen. Dort finden Sie ausfühliche Informationen zur Kernenergiegeschichte der DDR.
Für das KKW gabe es die verschiedensten Nachnutzungspläne. Ein Kohlekraftwerk oder auch eine Zellulosefabrik sollten es werden.
Zur Vorbereitung wurde dann bereits 1994 der erste Kühlturm gesprengt. Die beiden noch vorhandenen sollten unter Umständen weiter genutzt werden.
Am 29.10.1999 um 13:00 wurden dann aber auch die beiden verbliebenen 150 Meter hohen Türme in Anwesenheit tausender Schaulustiger gesprengt.
Hier kurz der Pressespiegel der lokalen Volksstimme:
Letzter Blick
Die letzten Stunden vor der Sprengung: Beschrieben im Lokalteil 'Der Altmärker' der Volksstimme vom 28.10.1999.
Das war's! Kühltürme, adiue!
Kurzbericht der Volksstimme am Tag nach der Sprengung (30.10.1999)
Sequenzaufnahmen
von der Sprengung auf der Titelseite der Volksstimme vom 30.10.1999.
Carsten, Matthias, Robert, sandten mir (auch in dieser Reihenfolge) innerhalb von drei Tagen einen Link zu dieser Seite www.angelfire.com/extreme4/kiddofspeed/. Euch Dreien 3 also herzlichen Dank.
Die Seite beschreibt die unglaubliche Tour einer jungen Frau mit ihrem Motorrad durch die Region um Tschernobyl. Ob nun Fake oder nicht - zu sehen sind Locations, die ich selbst sonst nur so aehnlich von verlassenen sowjetischen Militärobjekten im Osten Deutschlands kannte.
Während man mit weit geöffneten Augen die 28 Seiten anschaut und liest, formt sich der Begriff des Toten Ortes völlig neu.
Am besten, jeder macht sich selbst ein Bild und vielleicht entspinnt sich an dieser Stelle eine kleine Diskussion.
Der Eintrag weist heute auf eine andere Seite (zur Zeit geht es um Schlachtfelder). Es handelte sich evtl. um einen Link auf die Seiten hier: www.fcdnet.org/chernobyl/
Ob fake oder nicht - die Bilder scheinen kein Fake zu sein.
Schöne Grüße,
von Flori
das kernkraftwerk ist jetzt einer zellulosefabrik gewichen. von der eigentlichen bausubstanz ist kaum noch etwas vorhanden.
es wurden bisher lediglich einige kleinere abrissarbeiten an
block b vorgenommen. der rest ist noch genau im selben zustand, wie vor jahren.
lediglich die kühltürme sind weg.
www.reyl.de
Hier findet man auch den baugleichen Typ zu dem KKW Stendal, welcher sich in Temelin befindet. An sonsten sehr informative Seite zum Tschernobyldisaster und zu den gefährlichsten KKW weltweit.
www.mdr.de/ ... /1659858.html
Unter diesem Link ist die Meldung des MDR zu finden, dass das KKW nun endgültig abgerissen wird. Es wurden zu DDR Zeiten bereits über 1,4 mrd. Mark der DDR und nach Angaben des ehem. Projektleiters (Harald Gatzke, IGP Altmark GmbH) ca. 1 mrd. Valuta-Mark investiert.
Nähere Angaben zum Abriss sind unter dem oben angegebenen Link zu finden.
Ich werde die Gelegenheit nutzten und nochmal letzte Videoaufnahmen und Fotografien der Ruine (vor allem von Block B)anfertigen. Dazu habe ich mir eine Betretungserlaubnis des derzeitigen Grundstückseigentümers geben lassen. Bei Gelegenheit werde ich dann die neuen und die alten Fotos hier veröffentlichen.
Hallo Michael,
na dann viel Erfolg! Bin gespannt auf die Bilder.
Gruß Thomas
In Tschernobyl befanden sich Reaktoren des Typs RBMK (Graphitmoderator) während in Stendal sowie im Tremelin (CZ)Reaktoren vom Typ DWER geplant bzw. gebaut wurden. Diese DWER (Druckwasser-Energie-Reaktor) werden mit Schwerwasser (Deuterium) bzw. Borsäure moderiert. Dieser Reaktortyp läuft heute noch in Deutschen Kernkraftwerken. Während die Blöcke 1 bis 4 in Greifswald mit RBMK-400 Reaktoren ausgestattet war. Man plante ursprünglich in Stendal den Einbau von RBMK-1000 Reaktoren, jedoch plante man nach dem Unfall in Tschernobyl um auf DWER-100 Reaktoren.
Von Anfang an waren in der 1. Ausbaustufe 2 Reaktoren vom Typ WWR-1000 geplant.
Ausbaustufe 2: Nochmal 2 WWR-1000.
Moderator ist NORMALES Wasser in Verbindung mit Borsäure bzw. Borstahlringe in den Absorberstäben.
Es wäre auch nicht möglich, einen Wechsel wärend des Baus von RBMK zu WWR-Typen vorzunehmen.
Der Typ steht heute noch in Russland, Koslodoi (Bulgarien) und Temelin.
kann mir jemand sagen, wieviel menschen am aufbau des KKWs in Stendal beteiligt waren?
Originalaussage des ehem. Chefs des "VEB Kernkraftwerk Stendal", Herr Harald Gatzke (er leitet heute die Nachfolgegesellschaft zur Verwertung der Großbaustelle): "In den 80er Jahren war das Areal die größte Baustelle in der DDR - bis zu 10 000 Arbeiter waren bei uns im Einsatz." Entnommen aus einem Artikel der Tageszeitung "Volksstimme".
Viele Grüße,
Michael
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Kernkraftwerk Stendal
Das fast fertig gestellte Kernkraftwerk bei Niedergörne nahe Stendal in Sachsen-Anhalt ging niemals in Betrieb, obwohl in dem Projekt schon eine Mrd. DDR-Mark steckten.
Die Eröffnung der Kernkraftwerks-Baustelle erfolgte im Sommer 1974, Errichtung von Baustelleneinrichtungen, infrastrukturelle Erschließung und Bau von Kraftwerks-Nebenanlagen in den Jahren von 1977 bis 1981.
Die Kraftwerks-Hauptanlagen wurde seit November 1981 errichtet. Die Hauptanlagen der Kraftwerksblöcke A und B sowie der künftigen radioaktiven Nebenanlagen im Zeitraum von 1982 bis 1990.
Im Oktober 1990 wurde dann die Bautätigkeit bei folgendem erreichten Realisierungsstand beendet:
Nachdem noch mit der Ausrüstungsmontage am Block A begonnen worden war, fiel Anfang 1991 die Entscheidung zur definitiven Einstellung aller Bauarbeiten am Kernkraftwerk Stendal.