Kaserne Berlinbrigade Berlin-Karlshorst

Truppenunterkunft. Es gibt zwei baugleiche Gebäude auf beiden Seiten des Appellplatzes, in der Bildmitte ein Podest, auf dem früher ein Panzer stand.
Truppenunterkunft. Es gibt zwei baugleiche Gebäude auf beiden Seiten des Appellplatzes, in der Bildmitte ein Podest, auf dem früher ein Panzer stand. Aufnahmedatum: 19.04.2001. © Frank Hoenig

Kurzinfo

Nach der Befreiung durch die Rote Armee im April 1945 bezog die 5. Stoßarmee der 1. Belorussischen Front zunächst die Gebäude der ehem. Festungspionierschule I in der Zwieseler Straße.

Ab 1946 war dort die 6. selbstständige Garde-Mot-Schützenbrigade (Berlinbrigade) der sowjetischen Armee stationiert. Diese wiederum war bis 1991 Teil der 20. Gardearmee mit Hauptstandort in Eberswalde, danach dem Hauptquartier in Wünsdorf unterstellt.

Als der Platz in der Zwieseler Straße nicht mehr ausreichte, wurde Mitte der 1960er Jahre damit begonnen, in der Treskowallee einen neuen Standort zu errichten. Auf einer Fläche von ca. 27 ha wurden nach und nach ca. 50 Gebäude errichtet. Zum Teil wurden auch noch Gebäude des einst an dieser Stelle befindlichen Zwangsarbeiterlagers »GBI-Massivlager 77/78«, auch »Lager an der Rennbahn«, umgenutzt.

Es war dort, neben Garagenkomplexen, Schießanlagen und Sturmbahn, alles untergebracht, was man zum Leben brauchte. So findet man neben Stabs- und Unterkunftsgebäuden ein eigenes Heizhaus, Versorgungstrakte, Lagerhallen, Werkstätten, Schulungsräume, Gewächshäuser, einen Arrest sowie Freizeiteinrichtungen und einen Med-Punkt.

Obwohl fast alles der Zerstörungswut zum Opfer gefallen ist, kann man noch deutlich erkennen, dass es mehrere abgeschlossene und bewachte Gebäudekomplexe gab. Ebenso ist erkennbar, unter welchen Bedingungen die Soldaten gelebt haben, für die es eine Auszeichnung war, in der DDR dienen zu dürfen.

Das Munitionslager sowie der »Karlshorster Bunker« auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind inzwischen dem Erdboden gleichgemacht.

Für Offiziere und deren Familien wurde außerhalb der Kaserne ein Wohnhaus im typischen Stil der 1960er Jahre gebaut, in dem sich ein kleines »Magazin« befand. Später entstand ein separates Gebäude für das Geschäft. Der Wohnblock wurde durch einen etwas moderneren Neubau ersetzt.

Das als Lazarett dienende Elisabeth-Hospital wird derzeit vom BA Köpenick für eine weitere Nutzung vorbereitet.

Insgesamt waren ca. 1600 Soldaten dort stationiert, dazu zählten auch ein Orchester und med. Personal, sowie zeitweilig (bis 1990) ein Ehrenwachbataillon z.B. für das Ehrenmal an der Straße des 17. Juni.

Frank Hönig, 22.07.2001

Ich danke Herrn Simanowitsch vom Museum Berlin-Karlshorst für seine Mitarbeit.

Geografische Angaben

Treskowallee 209,  12459 Berlin,  Berlin,  Deutschland

Rubrik

Militär

der Bau oder die Nutzung fallen in diese historischen Zeiträume

1939 - 1945,  1945 - 1990

Informationen über Zugänglichkeit, Zustand oder Nutzung (auch von Teilbereichen)

existiert nicht mehr,

Statistik

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