Heizkraftwerk Binz

Die malerischen Luftbild-Postkarten im Binz des Jahres 2000 zeigen die Zukunft: Der Idyllische Badeort vor der Prorer Wiek mit blauem Himmel und dem türkisfarbenen Meer ... . Dennoch zeigen Sie nicht die ganze Wahrheit noch immer grüßt der weithin sichbare Schornstein des ehemaligen Heizkraftwerkes an der Proraer Chaussee Einheimische und Gäste.

Wann es genau vom Netz ging, konnte bisher nicht ermittelt werden. Auf jeden Fall war es für die Fernwärme- versorgung eines großen Teiles der Stadt Binz mit seinen vielen FDGB-Ferienheimen verantwortlich. Längst haben diese ihre Eigentümer gewechselt, neue Domizile wurden errichtet und sie alle setzen auf eigene kleine Blockheizwerke.

Ein Teil der Feuerungsanlagen ist noch vorhanden, Nebeneinrichtungen und die Schaltzentrale sehen aus wie frisch verlassen. Geborstene Öfen geben Einblick in die frühere Funktion. Überall liegen Aggregate und Bauteile herum. Mineralwolle und alte Dokumente wehen mit der leichten Sommerbrise über Schamottesteine.

Von den Themen des Sommers 1988 kündet der Schriftverkehr mit Sätzen wie: “In der Anlage übersenden wir Ihnen ein Protokoll über den Realisierungsstand Maßnahmeplan zur Vorbereitung und Realisierung vereinbarter Sanierungs- bzw. Rekonstruktionsarbeiten am Primärheiznetz Binz-West bezugnehmend auf Maßnahmeplan vom ... .“ Die erwänte Anlage selbst verwöhnt den Empfänger mit weiterem Beamtenwortschatz: “Erarbeitungsphase”, “wird übergeben”, “zur Bilanzierung beantragt” oder “Realisierung in Eigenleistung nicht möglich”.

Thomas Kemnitz,  20.11.2000

Ein Besuch auf der Insel zum Jahreswechsel brachte es an den Tag: vom Kraftwerk ist nichts mehr übrig!

Thomas Kemnitz,  09.01.2007

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