Grossgaserei Magdeburg-Rothensee

Auf dem neu erschlossenen Industriegelände Magdeburg-Rothensee liess die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (DCGG) im Jahre 1929 eine Steinkohlen-Kokerei errichten.

Bei Produktionsbeginn 1930 verfügte die Kokerei über 60 Ofenkammern in zwei Einheiten. Sie dienten zur Produktion von Stadtgas und Koks sowie Nebenprodukten.

Bereits ein Jahr später wurde eine 2. Etappe, die Verdoppelung der Öfen in Betrieb genommen.
Eine Netzgesellschaft vertrieb das Ferngas in Sachsen, Sachsen-Anhalt und den angrenzenden Regionen.

Durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg kam es zu starken Beschädigungen. 1952 wurde die Anlage mit der erneuerten Ofenbatterie wieder in Betrieb genommen.

Da Koksofenbatterien eine begrenzte Lebensdauer haben, erfolgte von 1970-1975 der schrittweise Neubau aller vier Ofeneinheiten mit insgesamt 115 Ofenkammern.

Der Beschluß zur Liquidation der Grossgaserei GmbH Magdeburg fiel am 19. März 1993 durch die
Treuhandanstalt in Berlin.

Bei meinem Besuch im Jahre 1995 stand noch 80% der gesamten Anlage, zwei Ofeneinheiten waren
schon rückgebaut worden. Zwei Jahre später präsentiert sich das Areal leergeräumt, bis auf den Verwaltungsblock und das Portierhaus.

Marco Tribastone,  29.04.2003