Flugplatz Köthen
Nach Menzel:
1923
wurde dort die „FLUWIAC“ gegründet, die Flugwissenschaftliche Arbeitsgruppe
1928
wurde der endgültige Beschluss befasst, einen Flugplatz in Köthen einzurichten
1933
wurde die „FLUWIAC“ durch die „Flugtechnische Fachgruppe“ abgelöst (Hochschule/Flugzeugbau)
1937
zog das „Luftnachrichten- Lehr- und Versuchsregiment“ in den Flugplatz ein, Köthen wurde somit zur Garnisonsstadt.
Die Sportflugzeuge wurden durch Jagdflugzeuge wie z.B. die ME 109 ersetzt.
„Wirkliche“ Kriegshandlungen gingen vom Köthener Flugplatz nicht aus, jedoch wurde der Flugplatz einmal von einer Amerikanischen Maschine beschossen, die sich im Luftkampf über der Stadt befand.
Weiterhin gibt es Augenzeugenberichte, die von einer Abgestürzten B-17 berichten.
Ab und zu kam es vor, dass einige ME 109 von hier aus starteten, um anfliegende Bomber anzugreifen.
Gegen Ende des Krieges wurde der Flugplatz jedoch öfter von amerikanischen Jagdbombern angegriffen. Ziele waren auf dem Rollfeld abgestellte Flugzeuge.
Der Flugplatz fiel in amerikanische Hände und somit auch das Fluggerät.
1944
wurde die Aufteilung Deutschlands in Jalta beschlossen.
1945
zogen sich die Amerikaner zurück und Truppen der Roten Armee besetzten den Flugplatz.
Sowjetische Panzerverbände wurden dort einquartiert.
Am Anfang der 50er Jahre,
als der Kalte Krieg immer näher rückte, war es immer schwieriger an den Flugplatz heranzukommen.
In diesen Jahren wurde eine Start – und Landebahn von mehreren Kilometern Länge gebaut.
1953
flogen dann zum ersten Mal russische MIG 15 über die Stadt und landeten auf dem Flugplatz.
Die Startbahn wurde weiter verlängert als 1957 MIG 21 erschienen.
Gegen Ende der 70er Jahre
wurden dort auch Kampfhubschrauber vom Typ MI-24 stationiert.
Die 80er Jahre
kamen und damit auch neue Flugzeugtypen, wie die MIG 23 und die MIG 29.
1989, die Wende.
1991
fand der allgemeine Abzug der sowjetischen Truppenverbände statt.
1992
wurde der „Köthener Fliegerclub e.V.“ gegründet, dieser nutzt ab diesem Jahr einen Teil des Geländes.
Der größte Teil des Flugplatzes steht unbenutzt und leer. Ein Teil des Geländes wird jetzt von der Landkreisverwaltung genutzt.
Der Rest ist frei zugänglich und bietet interessante Bauten.
3 sehr grosse Hangars (noch zu Kriegszeiten entstanden) befinden sich ebenfalls dort.
2 davon sind heute als Zwischenlager einer Möbelfirma in Benutzung.
Weiterhin findet man auf einem grossen Teil des Areals Flugzeugbunker (Shelter).
Gut erhalten ist auch noch der Tower samt Nebengebäude.
Das gesamte Gelände ist mehrere Quadratkilometer gross und ist zu Fuss kaum erschliessbar.
Da das Gelände nach dem Krieg eine Stadt für sich war, findet man heute auch noch die erhaltenen Schulen und Verwaltungsgebäude vor (alle betretbar), die Wohnblöcke wurden alle abgerissen.
An dem Grenzzaun befinden sich auch heute noch die Türme, wo die Soldaten Wache standen.
Viele Fahrzeugunterstände sind genau so übrig geblieben, wie auch noch einige betretbare Luftschutzbunker.
Der Flugplatz hatte ebenfalls eine Eisenbahnanbindung, mit eigenem Güterbahnhof samt Verladerampe.
An den Wänden der Gebäude findet man viele Propaganda „Slogans“ oder Verkehrsschilder (Fahrschule?).
Ein grosser Exerzierplatz befindet sich gleich hinter dem offiziellen, damaligen Eingang.
An diesem Platz befinden sich 2 grosse, lange Gebäude, die als Krankenhaus genutzt wurden.
Die Garnison hatte ebenfalls einen Offiziersclub (mit Kino), dieser ist leider verschlossen.
Die Gebäude sind in einem guten bis schlechten Zustand. Nicht alles ist begehbar.
Bezüglich der Aunfnahme
020930193403,
"Shelter"
"Hier standen Ende der 80er Jahre MIG 29. Einige dieser Shelter sind verschlossen, andere offen."
eine Anmerkung:
Bogendeckungen diesen Typs ließen keine Einstellung von MiG-29 zu, die Bunker waren zu alt oder einfach zu klein dafür.
Die Flugzeuge können nur davor gestanden haben, davon wurde von sowjetischer Seite zumeist abgesehen, das rangieren auf der schmalen Zuführung war einfach zu kompliziert ...
Generell verstehe ich nicht warum für Sowjetische Gebäude die englische, daher NATO-Sprache angewandt wird!
Mit Erlaub heißt es "Bogendeckung" (AU), bei der NVA "Geschlossene Deckung für Flugzeuge" (GDF) und westlich der ehemaligen DDR kann man "Shelter" reden und schreiben ...
Gleiches gilt für für Flugzeughallen und der Flugleitung, warum wird nicht die deutsche Sprache angewandt?!?
Freundlichst
S.
hallo hr. buettner,
meiner meinung nach handelt es sich bei der verwendung der englishen begriffe shelter, tower etc. um vereinfachungen, die international ueblich sind.
der blick auf die dinge ist ja immer die heutige perspektive, sodass man sie meiner meinung nach durchaus verwenden kann.
sehr schoen und richtig finde ich ihre hinweise, dass auch diese bauten in der jeweiligen nutzungszeit auch ihre typ- und projektnamen hatten.
ich denke, unsere heissluftdusche, war auch nichts anderes als ein ganz normaler foen :-)
herzlich tk
Es sollte bei GDF oder der russischen Variante bleiben. Was hier als "international üblich" publiziert wird, ist nur eine eben bei der USAF übliche Bezeichnung, welche die NATO sklavisch übernommen hat, wie in den Warschauer Vertragsstaaten eben vieles von der SU übernommen wurde.
Zur NATO hat Köthen nie gehört und in Deutsch -und-land heisst das nunmal GDF (Geschlossene Deckung für Flugzeuge).
Im Zusammenhang mit dem Bild der Druckanzeige ist von riesigen Motoren zum Öffnen der Sheltertüren die Rede. Die Türen gingen von allein auf. Wie? Die beiden Torhälften standen auf geneigten Ebenen die nach aussen abfielen. Nach dem entriegeln sausten die Torhälten auseinander und das Flugzeug konnte herausrollen. Schliesslich sollte im Alarmfall alles schnell gehen. In einem anderen Bild ist ja auch noch einer der Puffer zu sehen auf den die Toren aufschlugen. Zum schliessen war dann ein Motor nötig, über einen Seilwinde wurden die Torhälten einfach zugezogen und verriegelt. Meines erachtens ein einfaches aber sicher funktionierendes Prinzip.
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Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
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In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
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Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
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Der Fliegerhorst
Ich habe in meinem Text die wichtigsten Infos zusammengetragen. Gestützt habe ich mich dabei auf die Broschüre: Achim Menzel, Flieger über Köthen - Eine Abhandlung über das Flugwesen in Köthen", Köthen 1996.