Festungsfront Oder-Warthe-Bogen (Ostwall)

Tja, da haben wir in den Jahren 1999 und 2000 die ehemalige Festungsfront Oder-Warthe-Bogen vielfach besucht, unzählige Fotos gemacht und es bisher nicht geschafft, die Objekte entsprechend hier einzufügen.

Die OWB-Energie haben wir in die Produktion einer interaktiven CD-ROM gestellt, die 9 der annährend 100 Bauten mit Texten, interaktiven virtuellen Rundgängen, Einzelbildern und einer Brückensimulation vorstellt.

Hier vorerst zu sehen:

Pak 745 Der Pak-Unterstellraum und MG-Schartenstand ist unter der Bezeichnung „Hindenburg-Stand“ bekannt. Die Objekte dieser Art dienten der Verteidigung von Brücken und Straßen.

PzW 717 - Hauptwerk der Werkgruppe (WG) Scharnhorst

Thomas Kemnitz,  07.06.1999

- Neun Objekte der ehemaligen Festungsfront Oder-Warthe-Bogen als Zeugnisse militärischen Wahns und ingenieurtechnischer Leistung. - Tote Orte verlinkt mit technischen und militärhistorischen Informationen.
 
Die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen mit über 100 ober- und unterirdischen Bunkeranlagen und mit im deutschen Festungsbau einmaligen hydrotechnischen Bauten wurde in den 30er Jahren zur Verteidigung der deutschen Ostgrenze errichtet. Trotz gigantischem Aufwand, u.a. für ein mehr als 30 km umfassendes unterirdisches Hohlgangssystem, hatte die Verteidigungslinie für den Vormarsch der Roten Armee im Februar 1945 keine militärische Bedeutung. Geblieben ist eine dem alltäglichen Blick verborgende Begegnung zwischen der unberührten Natur Polens und einer auf sich selbst reduzierten Architektur.

Die fotografische Inszenierung des Unsichtbaren, des Verborgenen, bildet mit den ihnen zugeordneten umfangreichen technischen und historischen Informationen eine bizarre Symbiose. 25 hochwertige interaktive Panoramen und 30 Einzelbilder lassen diese Toten Orte unerwartet lebendig erscheinen.

Die CD-ROM stellt in ihrer Art eine bisher einmalige Publikation zu diesem Themengebiet dar und erscheint in diesem Jahr in der 2. unveränderten Auflage von 200 Stück! (Gesamtauflage 500)

Systemanforderungen: Windows95/98/NT/Me/2000/XP oder MacOS Classic (PPC), 16 MB freier RAM, CD-ROM Laufwerk, 800 x 600 Pixel, Millionen Farben, Quicktime ab Version 3 (Quicktime 5 im Lieferumfang).

Thomas Kemnitz,  11.04.2002

Tja, da ist es doch nun wirklich wahr geworden: Die limitierte Auflage von 500 Stück, die seit Herbst 1999 angeboten wurde, ist mit dem heutigen 20. Januar 2003 ausverkauft. Ich bedanke mich bei allen Interessenten und Käufern für das Vertrauen!

Thomas Kemnitz,  20.01.2003

Wir haben die ursprünglichen Infoseiten über die CD online belassen. Somit ist ein Kurzüberblick über deren Inhalt möglich. Die Bestellseite wurde entfernt.

Thomas Kemnitz,  20.01.2003

Mit dem heutigen Tag ist die CD-ROM Der Bunkerbogen in der 2. technisch überarbeiteten Auflage erhältlich.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten unter
edition-vimudeap.de/volume1

Thomas Kemnitz,  25.05.2005

In unregelmäßigen Abständen werde ich an dieser Stelle weiteres Bildmaterial aus den Jahren 1999-2000 veröffentlichen.

Beginnen möchte ich mit der Kasernenanlage 'Regenwurmlager' und einigen Aufnahmen aus dem Hohlgangsystem um Panzerwerk 713.

Thomas Kemnitz,  15.04.2003

Das Regenwurmlager, benannt nach dem in der Nähe fliessenden Flüsschen Regenwurm, ist die nördliche der beiden ehemaligen Kasernen des OWB.

Ca. 8 km südwestlich von Miedzyrzecz (Meseritz) in der Nähe des Ortes Keszyca (Kainscht) wurde eine Kasernenanlage für die Festungstruppen errichtet. Leibner schreibt zu den Aufgaben: “In diesem Lager erfolgte einmal die normale Soldatenausbildung, zum anderen war es als Reservelager hinter der Festungsfront und als Ruhelager eingerichtet.” [Leibner, Festung, S. 56] Die gleiche Aufgabe war dem im Südabschnitt befindlichen 'Tiborlager' zugedacht.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges nutzten die sowjetischen Truppen beide Lager. Heute befindet sich im Tiborlager bei Skape (Skampe) eine Krankenhausanlage. Das Regenwurmlager heisst jetzt Keszyca Lesna und ist eine Waldstadt zum Wohnen. Bei unserem Besuch im März 2000 kündeten nur noch der Fuhrpark, das Kulturhaus und ein Denkmal von den früheren Nutzern. Ein Hotel, gleich hinter der zu einem Museum umgebauten Feuerwache gelegen, lädt herzlich ein.

Thomas Kemnitz,  15.04.2003

Der eigentliche Grund für unseren Besuch am OWB im März 2003 war das jährlich stattfindende MRU-Treffen polnischer Jugendlicher. Auf Einladung einer Gruppe aus Gorzow (Landsberg) verbrachten wir gemeinsam mit ihnen einen Tag am und im Panzerwerk 708 und 'na systemu'. An anderer Stelle auch ein paar Dokubilder davon.

Ziel war das Pzw 713, das wir bis heute auch noch gar nicht 'von Oben' kennen. Vorbei am Bahnhof KONRAD und einigen Friedensbotschaften, gleich die erste Party in der Kurvenkasematte im Gang zum Werk 713. Früher sollte der darin befindliche MG-Schütze das Vorrücken möglicher eingedrungener Feinde in Richtung Haupthohlgang verhindern. Jetzt wurde er zur gemütlichen Partylocation umfunktioniert.

Der Verbindungshohlgang selbst weist, bedingt durch das allmählich weitersickernde Wasser, an einigen Stellen bizarre Kalkablagerungen auf.

Die unterirdischen Betriebs- und Kasernenanlagen des Panzerwerkes 713 selbst sind nach einem Werk des sogenannten 'alten Typs' angeordnet. Gemeint war damit, die vom Senkschacht ausgehende, strahlenförmige Anordnung von Maschinen-, Munitions- und Ruheraum. Im Falle eines Treffers im Schacht wären alle Räume ähnlich betroffen gewesen. In Werken 'neuen Typs' begegnete man diesem Umstand durch die axiale Anordnung der einzelnen Betriebs- und Kasernenräume. Ein Aufstieg in das Übertage-Geschoss über die verrosteten Stahlstufen ist möglich, aber nicht zu empfehlen.

Thomas Kemnitz,  15.04.2003

Bei meinen Recherchen habe ich mich in erster Linie auf die folgenden 3 Publikationen gestützt:

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Boguslaw Perzyk / Janusz Miniewicz, Miedzyrzecki Rejon Umocniony, Warschau 1993.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Günter Leibner, Die Festung Oder-Warthe-Bogen, Buchholz 2000.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Wo kann man des herbekommen . Hab Internetmäßig schon alles abgegrast , aber es leider nirgends gefunden !

Jan-Hendrik Wendler,  18.08.2005

Hallo Jan,
im Beitrag 3452 steht der Verlag. Telefonnummer habe ich leider nicht mehr. Vielleicht wirst Du im Telefonbuch fündig. Wenn nicht, frag mal per Mail bei Robert Conrad nach. Von Ihm stammt die hier veröffentlichte Rezension.

Thomas Kemnitz,  25.08.2005

Robert Jurga / Anna Kedryna, Festungsfront Oder-Warthe-Bogen (Katalog), Lubrza 2000.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Die Zahl der Publikationen zum Oder-Warthe-Bogen ist überschaubar. In jedem Fall möchte ich die Heftreihe von Jurga/Kedryna empfehlen.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Robert Jurga / Anna Kedryna, Gruppe Warowna Scharnhorst, Miedzyrzecki Rejon Umocniony, Heft 1, Krakow 1994.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Robert Jurga / Anna Kedryna, Gruppe Warowna Schill, Miedzyrzecki Rejon Umocniony, Heft 2, Krakow 1994.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Anna Kedryna / Robert Jurga, Wyposazenie socjalne obiektow fortifikacji niemieckiej 1933-1944, Krakow 1999. Mit deutschsprachiger Einlage, bearbeitet von Anna Kedryna und Peter Waltje: Einrichtungsgegenstände deutscher Festungsanlagen 1933-1944

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Ondrej Filip, Pancerove kopule MOR, Novodobe Fortifikace Heft 1, Rychnov (CZ) 1999.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Sonja Wetzig, Ostwall - Die vergessene Festungsfront im Oder-Warthe-Bogen, Waffen-Arsenal, Heft 177, Wölfersheim-Berstadt 1999.

Thomas Kemnitz,  undatierter Beitrag zwischen 1999-2008

Robert Conrad, Buchrezension als PDF-Version zum Download.

Günter Leibner: Die Festung Oder-Warthe-Bogen

Verlag Ingrid Haupt, Buchholz, 2. Auflage 2003
ISBN 3-00-00-5988-1, Festeinband, Format 30,1 x 20,6 cm, 220 Seiten, s/w-Abb., Preis: 30,-

Robert Conrad,  13.10.2003

Um einen älteren Kommentar zu ergänzen, sei gesagt,

dass in der Kaserne im "Wäldchen" die 3. sst. Nachrichtenbrigade (Warschawskaja) in der Reserve des Oberkommandos stationiert war.

Deren Auftrag waren Nachrichtenverbindungen im Interesse des Oberkommandos der Westrichtung:
1. zum Obersten Kommando (also den Vorgesetzten)
2. zu den Gleichgestellten und
3. zu den Unterstellten zu organisieren, zu halten, zu betreiben.

So gesehen, arbeitete die 3. Nachrichtenbrigade im Interesse des Stabes in Liegnitz.

Das Denkmal aber, hat einen Bezug zum 2. Weltkrieg und soll an den heldenhaften Kampf um Nachrichtenverbindungen symbolisieren, sei es auch nur, um eine einzige Drahtverbindung...

12-2019 PR

Peter Rentsch,  20.12.2019

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