Festungsfront Oder-Warthe-Bogen (Ostwall)
- Neun Objekte der ehemaligen Festungsfront Oder-Warthe-Bogen als Zeugnisse militärischen Wahns und ingenieurtechnischer Leistung. - Tote Orte verlinkt mit technischen und militärhistorischen Informationen.
Die Festungsfront Oder-Warthe-Bogen mit über 100 ober- und unterirdischen Bunkeranlagen und mit im deutschen Festungsbau einmaligen hydrotechnischen Bauten wurde in den 30er Jahren zur Verteidigung der deutschen Ostgrenze errichtet. Trotz gigantischem Aufwand, u.a. für ein mehr als 30 km umfassendes unterirdisches Hohlgangssystem, hatte die Verteidigungslinie für den Vormarsch der Roten Armee im Februar 1945 keine militärische Bedeutung. Geblieben ist eine dem alltäglichen Blick verborgende Begegnung zwischen der unberührten Natur Polens und einer auf sich selbst reduzierten Architektur.
Die fotografische Inszenierung des Unsichtbaren, des Verborgenen, bildet mit den ihnen zugeordneten umfangreichen technischen und historischen Informationen eine bizarre Symbiose. 25 hochwertige interaktive Panoramen und 30 Einzelbilder lassen diese Toten Orte unerwartet lebendig erscheinen.
Die CD-ROM stellt in ihrer Art eine bisher einmalige Publikation zu diesem Themengebiet dar und erscheint in diesem Jahr in der 2. unveränderten Auflage von 200 Stück! (Gesamtauflage 500)
Systemanforderungen: Windows95/98/NT/Me/2000/XP oder MacOS Classic (PPC), 16 MB freier RAM, CD-ROM Laufwerk, 800 x 600 Pixel, Millionen Farben, Quicktime ab Version 3 (Quicktime 5 im Lieferumfang).
Tja, da ist es doch nun wirklich wahr geworden: Die limitierte Auflage von 500 Stück, die seit Herbst 1999 angeboten wurde, ist mit dem heutigen 20. Januar 2003 ausverkauft. Ich bedanke mich bei allen Interessenten und Käufern für das Vertrauen!
Wir haben die ursprünglichen Infoseiten über die CD online belassen. Somit ist ein Kurzüberblick über deren Inhalt möglich. Die Bestellseite wurde entfernt.
Mit dem heutigen Tag ist die CD-ROM Der Bunkerbogen in der 2. technisch überarbeiteten Auflage erhältlich.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten unter
edition-vimudeap.de/volume1
In unregelmäßigen Abständen werde ich an dieser Stelle weiteres Bildmaterial aus den Jahren 1999-2000 veröffentlichen.
Beginnen möchte ich mit der Kasernenanlage 'Regenwurmlager' und einigen Aufnahmen aus dem Hohlgangsystem um Panzerwerk 713.
Das Regenwurmlager, benannt nach dem in der Nähe fliessenden Flüsschen Regenwurm, ist die nördliche der beiden ehemaligen Kasernen des OWB.
Ca. 8 km südwestlich von Miedzyrzecz (Meseritz) in der Nähe des Ortes Keszyca (Kainscht) wurde eine Kasernenanlage für die Festungstruppen errichtet. Leibner schreibt zu den Aufgaben: “In diesem Lager erfolgte einmal die normale Soldatenausbildung, zum anderen war es als Reservelager hinter der Festungsfront und als Ruhelager eingerichtet.” [Leibner, Festung, S. 56] Die gleiche Aufgabe war dem im Südabschnitt befindlichen 'Tiborlager' zugedacht.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges nutzten die sowjetischen Truppen beide Lager. Heute befindet sich im Tiborlager bei Skape (Skampe) eine Krankenhausanlage. Das Regenwurmlager heisst jetzt Keszyca Lesna und ist eine Waldstadt zum Wohnen. Bei unserem Besuch im März 2000 kündeten nur noch der Fuhrpark, das Kulturhaus und ein Denkmal von den früheren Nutzern. Ein Hotel, gleich hinter der zu einem Museum umgebauten Feuerwache gelegen, lädt herzlich ein.
Der eigentliche Grund für unseren Besuch am OWB im März 2003 war das jährlich stattfindende MRU-Treffen polnischer Jugendlicher. Auf Einladung einer Gruppe aus Gorzow (Landsberg) verbrachten wir gemeinsam mit ihnen einen Tag am und im Panzerwerk 708 und 'na systemu'. An anderer Stelle auch ein paar Dokubilder davon.
Ziel war das Pzw 713, das wir bis heute auch noch gar nicht 'von Oben' kennen. Vorbei am Bahnhof KONRAD und einigen Friedensbotschaften, gleich die erste Party in der Kurvenkasematte im Gang zum Werk 713. Früher sollte der darin befindliche MG-Schütze das Vorrücken möglicher eingedrungener Feinde in Richtung Haupthohlgang verhindern. Jetzt wurde er zur gemütlichen Partylocation umfunktioniert.
Der Verbindungshohlgang selbst weist, bedingt durch das allmählich weitersickernde Wasser, an einigen Stellen bizarre Kalkablagerungen auf.
Die unterirdischen Betriebs- und Kasernenanlagen des Panzerwerkes 713 selbst sind nach einem Werk des sogenannten 'alten Typs' angeordnet. Gemeint war damit, die vom Senkschacht ausgehende, strahlenförmige Anordnung von Maschinen-, Munitions- und Ruheraum. Im Falle eines Treffers im Schacht wären alle Räume ähnlich betroffen gewesen. In Werken 'neuen Typs' begegnete man diesem Umstand durch die axiale Anordnung der einzelnen Betriebs- und Kasernenräume. Ein Aufstieg in das Übertage-Geschoss über die verrosteten Stahlstufen ist möglich, aber nicht zu empfehlen.
Bei meinen Recherchen habe ich mich in erster Linie auf die folgenden 3 Publikationen gestützt:
Boguslaw Perzyk / Janusz Miniewicz, Miedzyrzecki Rejon Umocniony, Warschau 1993.
Günter Leibner, Die Festung Oder-Warthe-Bogen, Buchholz 2000.
Wo kann man des herbekommen . Hab Internetmäßig schon alles abgegrast , aber es leider nirgends gefunden !
Hallo Jan,
im Beitrag 3452 steht der Verlag. Telefonnummer habe ich leider nicht mehr. Vielleicht wirst Du im Telefonbuch fündig. Wenn nicht, frag mal per Mail bei Robert Conrad nach. Von Ihm stammt die hier veröffentlichte Rezension.
Robert Jurga / Anna Kedryna, Festungsfront Oder-Warthe-Bogen (Katalog), Lubrza 2000.
Die Zahl der Publikationen zum Oder-Warthe-Bogen ist überschaubar. In jedem Fall möchte ich die Heftreihe von Jurga/Kedryna empfehlen.
Robert Jurga / Anna Kedryna, Gruppe Warowna Scharnhorst, Miedzyrzecki Rejon Umocniony, Heft 1, Krakow 1994.
Robert Jurga / Anna Kedryna, Gruppe Warowna Schill, Miedzyrzecki Rejon Umocniony, Heft 2, Krakow 1994.
Anna Kedryna / Robert Jurga, Wyposazenie socjalne obiektow fortifikacji niemieckiej 1933-1944, Krakow 1999. Mit deutschsprachiger Einlage, bearbeitet von Anna Kedryna und Peter Waltje: Einrichtungsgegenstände deutscher Festungsanlagen 1933-1944
Ondrej Filip, Pancerove kopule MOR, Novodobe Fortifikace Heft 1, Rychnov (CZ) 1999.
Sonja Wetzig, Ostwall - Die vergessene Festungsfront im Oder-Warthe-Bogen, Waffen-Arsenal, Heft 177, Wölfersheim-Berstadt 1999.
Robert Conrad, Buchrezension als PDF-Version zum Download.
Günter Leibner: Die Festung Oder-Warthe-Bogen
Verlag Ingrid Haupt, Buchholz, 2. Auflage 2003
ISBN 3-00-00-5988-1, Festeinband, Format 30,1 x 20,6 cm, 220 Seiten, s/w-Abb., Preis: 30,-
Um einen älteren Kommentar zu ergänzen, sei gesagt,
dass in der Kaserne im "Wäldchen" die 3. sst. Nachrichtenbrigade (Warschawskaja) in der Reserve des Oberkommandos stationiert war.
Deren Auftrag waren Nachrichtenverbindungen im Interesse des Oberkommandos der Westrichtung:
1. zum Obersten Kommando (also den Vorgesetzten)
2. zu den Gleichgestellten und
3. zu den Unterstellten zu organisieren, zu halten, zu betreiben.
So gesehen, arbeitete die 3. Nachrichtenbrigade im Interesse des Stabes in Liegnitz.
Das Denkmal aber, hat einen Bezug zum 2. Weltkrieg und soll an den heldenhaften Kampf um Nachrichtenverbindungen symbolisieren, sei es auch nur, um eine einzige Drahtverbindung...
12-2019 PR
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Etwas mager (?)
Tja, da haben wir in den Jahren 1999 und 2000 die ehemalige Festungsfront Oder-Warthe-Bogen vielfach besucht, unzählige Fotos gemacht und es bisher nicht geschafft, die Objekte entsprechend hier einzufügen.
Die OWB-Energie haben wir in die Produktion einer interaktiven CD-ROM gestellt, die 9 der annährend 100 Bauten mit Texten, interaktiven virtuellen Rundgängen, Einzelbildern und einer Brückensimulation vorstellt.
Hier vorerst zu sehen:
Pak 745 Der Pak-Unterstellraum und MG-Schartenstand ist unter der Bezeichnung „Hindenburg-Stand“ bekannt. Die Objekte dieser Art dienten der Verteidigung von Brücken und Straßen.
PzW 717 - Hauptwerk der Werkgruppe (WG) Scharnhorst