Bunker »Jasyr«
In dem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der Einsatz von Kräften der Staaten des Warschauer Vertrages, ab 21. August 1968 bis 20. Oktober in der CSSR, nicht ganz verlustfrei ablief.
Zwar erfolgten keine großflächigen militärischen Operationen, aber es gab dennoch Tote und Verletzte. Durch »Provokationen der Putschisten« wurden 11 Militärangehörige getötet (provozierte Strassensperren, Angriffe auf Militärangehörige, Brandlegungen) darunter 1 Offizier. Insgesamt wurden 87 Teilnehmer verwundet oder verletzt, darunter 19 Offiziere. 85 Menschen starben bei Katastrophen, Detonationen, Verkehrsunfällen, falschem Umgang mit Waffen u. Ausrüstung. Nachgewiesen sind auch 85 Tote auf Grund von Krankheiten.
Quelle: ГРИФ СЕКРЕТНОСТИ СНЯТ. Потери Вооруженных Сил СССР в войнах, боевых действиях и военных конфликтах, Ausgabe 1991, Воениздат, 103160, Москва, К* 160 1-я типография Воениздата 103006* Москва, К‘6, проезд Скворцова-Степанова, дом 3
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Sicherstellung von Gefechtsständen
Der Standort der Führungsstelle hatte natürlich immer auch einen Bezug zum Stabsstandort in Milovice.:
Wegen des Flugplatzes bei MILOVICE spielte der Ort selbst (als späterer Standort eines Frontstabes), natürlich bei den militärischen Aktionen 1968, schon eine wichtige Rolle.
1968:
Seitens der NVA nahmen ja keine Kampftruppen teil. Das war eigentlich anders gedacht und vorbereitet, denn es waren ja die 7. PD und andere Verbände und TT eingeplant, bis hin zu den ganzen Instandsetzungseinrichtungen für Technik, vor allem KfZ und Nachrichtentechnik, die seitens der NVA bereitzustellen waren.
Nach Intervention von Walter Ulbricht, haben die sowjetischen Planer die NVA dann nicht handeln lassen, weil so ein fader Beigeschmack aus der Besetzung der Sudeten etc. aufkam.
Wie gesagt, die Planungen sahen anders aus. Ich verfüge seit kurzem über die Planungsdokumente zu der Operation DUNAI und der Übungsserie SUMAWA, aus denen hervorgeht, dass im ersten und zweiten Planansatz einige »versorgungstechnische« Probleme zu bewältigen waren. Dabei geht es nicht nur um die Versorgung der Truppen mit Produkten, Munition, Treibstoff, sondern vor allem um die nachrichtentechnische Sicherstellung.
So kann man aus den tatsächlich organisierten Nachrichtenverbindungen, sprich der Lage und der in die Operation eingebundenen Führungsebenen erkennen, dass alle entscheidenden FÜST sich außerhalb der ČSSR befanden und erst mit der Besetzung der Flugplätze durch Luftlandetruppen, die Zonen und Orte gesichert wurden, die später als Basierung für die an der Operation teilnehmenden Verbände und TT vorgesehen waren. Es entstanden bei der Besetzung erste »UK« = befestigte Zonen, aus denen heraus die Zuführung der Truppen in die ČSSR und die Besetzung der Räume erfolgte.
So befand sich das Oberste Kommando natürlich weiter bei Moskau, aber der Omerkommandierende der Truppen der Westrichtung hatte eben seinen Stab in Liegnitz, aus Wünsdorf und FAHA wurden entsprechende »Nachrichtenverbindungskräfte« nach Liegnitz entsandt. Neben Teilen der in der DDR dislozierten 6. Nachrichtenbrigade, in der Reserve des Oberkommandos, waren dies für die Verbindungen zwischen Liegnitz und Milovice, Teile der 3. sowjetischen Nachrichtenbrigade, in der Reserve des Oberkommandos.
Der VGS der Truppen der Westrichtung wurde bei Dresden errichtet und entsprechend wichtige und gesicherte Verbindungen zusätzlich geschaltet. Üppig waren die Möglichkeiten, würde man sich auf die wenigen leistungsfähigen Linien verlassen, nicht.
Die Forschungen, welchen Anteil für die DDR, die Deutsche Post dazu hatte, stehen noch aus. Der Anteil der NVA an den Maßnahmen ist sehr hinreichend erforscht und Dank der Aufzeichnungen des Stellv. des Chefs Nachrichten der NVA (damals Oberst P.) in vielen Details fernmeldeorganisatorisch als Plan erhalten.
Es zeigte sich aber sehr schnell, dass es eben doch nicht so einfach ist, leistungsfähige Trassen und die vielen notwendigen Kanäle, für die große Anzahl Stäbe in das Handlungsgebiet zu schalten. Das hatte Ursachen in mehreren Bereichen. Man war natürlich nicht in der Masse präsent in der ČSSR, wie das seit 1945 in Deutschland vergleichbar war und man wusste zu dem Zeitpunkt vielleicht auch nicht im Detail, wie sich die CVA und die Staatspost der ČSSR in den Maßnahmen 1968 kurzfristig und auf lange Sicht gesehen verhalten würden.
Daher wurden viele Verbindungen, die für die Handlungen notwendig waren, aus der VR Polen und der DDR »herangeführt«. Dazu nutzte man umfangreich natürlich Kabelnetze, zusätzlich entfaltete Feldfernkabellinien (FFK) und Richtfunkverbindungen zu Richtfunkzentralen, die dann das benötigte Verbindungsaufkommen »weiterleiten« sollten.
Ich denke, es wurde schnell klar, welche Gefahren sich aus solch »schnellen Wackellösungen« ergeben könnten, denn man befand sich plötzlich in besetztem Gebiet und bei den Unruhen, die es in vielen Regionen gab, war nicht klar, ob die eine oder andere Richtfunkrelaisstelle, nicht von den Dorfbewohnern überrannt werden würde.
Daraus ergab sich für die Zukunft, zu einem stationär abgestützten Netz mit vielen Übergängen, aber auch die Durchlassfähigkeit der Kabellinien selbst, wichtige Aspekte zum Ausbau des postalischen, wie auch des militärischen Verbindungswesens.
Ich denke, die Situation in den ersten 14 Tagen der Operation DUNAI und der Übung SUMAWA zeigten zweites deutlich, dass es für schnelle militärische Handlungen und die Beurteilung der Lage vor Ort (und nicht aus sicherer Entfernung aus Moskau) keine Alternativen gibt, wenn man die Handlungen der Streitkräfte dynamisch und lösungsbezogen gestalten will.
Es machte daher auch keinen Sinn, die personell aufgefüllten Feldführungen, auf Dauer mit leistungsfähigen Feldnachrichtenzentralen sicherzustellen, die mehr oder weniger zwar getarnt, aber relativ ungeschützt im Gelände als Gruppen der KW Funkstellen, UKW Funkstellen, Richtfunkstellen usw. usf. entfaltet wurden.
Das war einer der Gründe, warum das »begrenzte Streitkräftekontingent« von dem Marschall Gretschko sprach, schnell mit geschützten Führungspunkten zu versehen war.
Diese Führungspunkte, also der Gefechtsstand, 1-2 WGS, der VGS und die RFS waren, neben den notwendigen Objekten der nachrichtentechnischen Sicherstellung, in den notwendigen Handlungsrichtungen und Entfaltungsgebieten, zu errichten.
Damit begann nach 1968 in der CSSR, neben den notwendigen Objekten des Zusammenwirkens, also den gemeinsamen Gefechtsständen der LSK und Luftverteidigung zwischen der (später als ZGT bezeichneten Gruppe und der CVA), eben auch der Bau von GS der (für die) Bündnispartner.
Der große Unterschied zur DDR bestand darin, dass die CSSR als Staatsgebilde, immer die volle Souveränität über LSK und LV hatte und daher das Zusammenwirken der einzelnen GS nicht anders, aber in einer ganz anderen Gewichtung der Zusammenarbeit erfolgte.
Die Lage von Führungsstellen und deren nachrichtentechnische Abstützung auf bestehende (meist stationäre Netze der jeweiligen Staatspost, aber auch streitkräfteeigene Netzteile) u. zu errichtende (betreibende) Netze (meist bei Auslösung höherer Stufen der Nachrichten- und/oder Gefechtsbereitschaft) hing von verschiedenen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich waren die Nachrichtentruppenteile der Divisionen und Armeen, wie auch die Nachrichtenbrigaden Brigaden der Streitkräftegruppen, Fronten oder Militärbezirke, die eine Front bilden, in der Lage, die Verbindungen zu den Unterstellten, den Gleichrangigen und den Vorgesetzten so sicherzustellen, dass die Gefechtsstände in sich in Entfaltung und Verlegung überlappenden Handlungsebenen sichergestellt werden können. Wenn also der Gefechtsstand der Division in den Entfaltungsraum des zuvor vom VGS genutzten Raum verlegt, kann der vorherige VGS wieder den nächsten (vorn gelegenen Raum) beziehen. So ist eine ununterbrochene, sich jeweils überlappende Arbeits- und Gefechtsbereitschaft gegeben, obwohl sich Nachrichtenkräfte- und Mittel auf dem Weg in die neuen (vorher festgelegten und rekognoszierten) Raume befinden.
Aus diesem Grund waren die, die Feldeinheiten sicherstellenden Nachrichtentruppenteile, alle mit entsprechend leistungsfähiger, mobiler Funk, Richtfunk, Troposphärenfunk, und ab der Ebene der Division auch mit kosmischen Funkstellen ausgestattet. Anders verhielt es sich bei den stationären Nachrichtenzentralen und Führungsstellen, die sich neben der Möglichkeit der Verstärkung der Leistungsfähigkeit durch mobile Nachrichtentechnik, natürlich in der Masse auf bereits bestehende, feste Nachrichtennetze und Sicherstellungsobjekte stützten.
Deshalb waren die meisten postalischen Netzelemente wie Übertragungsstellen, Verstärkerämter, Verteilerpunkte, aber auch Anschalt- und Abholpunkte der Streitkräfte in baulich, zumindest geschützten Objekten, untergebracht.
Prinzipiell wäre es also und das waren die Erfahrungen aus den raumgreifenden, schnellen Operationen der strategischen Vereinigungen im 2. Weltkrieg, möglich gewesen, die FÜST an jedem beliebigen Punkt in der Tiefe des Raumes der Gefechtshandlungen zu entfalten und fernmeldetechnisch sicherzustellen. Aber Erfahrungen hatten auch gezeigt, dass ein erheblicher Unterschied in der Anzahl ununterbrochen arbeitender und in der Leistungsfähigkeit ganz anders zu bewertender Nachrichtenverbindungen nach dem Krieg zu verzeichnen war.
Allein eine FRONT entfaltete (und nutzte die Kapazitäten) von 10-12 Hilfsnachrichtenzentralen, die sich ihrerseits mehr oder weniger „gleisartig“ auf ein vorhandenes, ergänzendes, oder erst schrittweise in den Haupthandlungsrichtungen zu entfaltendes Stütznetz, abstützten.
Wollte man also die Gefechtsstände in kürzester Zeit leistungsfähig mit Nachrichtenkanälen und Informationen versorgen, wäre es ein erheblicher Aufwand gewesen, erst die erforderlichen kabeltechnischen, funktechnischen Voraussetzungen zur Anbindung der Gefechtsstände an die bestehenden Netzelemente zu schaffen. Dies musste im erforderlichen Umfang alles bereits zu Friedenszeiten zumindest für die ersten Handlungsabläufe vorhanden sein und wurde in Funktion und Flexibilität bei Schaltübungen, Techniktrainings und Stabsübungen erprobt und die Ergebnisse bewertet. Aus diesem Grund war es natürlich erforderlich, die Lage der in Friedenszeiten bereits bestehenden und nutzungsfähig gehaltenen Gefechtsstände so auszuwählen, dass ein nach vielen Gesichtspunkten optimales Beziehen und die folgende Gefechtsarbeit möglich wurden (waren).
Insofern waren die meisten Gefechtsstände und Führungspunkte an Truppenübungsplätzen günstig gelegen, denn selbige waren ohnehin meist Sperrgebiet und damit weitestgehend der Einsicht der normalen Bevölkerung entzogen, und die Objekte waren, kluge Verkehrslenkung für die Nachrichtenkräfte- und Mittel vorausgesetzt, auch leicht gedeckt zu beziehen.
Stand 12-2019