Anleger Wohlenberg

Der Anleger wurde in den Jahren 1977/78 errichtet und diente in erster Linie zur Verschiffung von landwirtschaftlichen Produkten, insbesondere Kartoffeln, in die ehemalige Sowjetunion.

Jedoch gab es eine weitere, strategische Funktion der Anlage. Da sich das Objekt, wie auch der Wieschendorfer Anleger, in Grenznähe befindet, wären dies hochwertvollen Anlagen, falls eine eventuelle militärische Auseinandersetzung zwischen NATO und Warschauer Pakt auf deutschem Gebiet stattgefunden hätte.

Nach der Wende 1989, wurde die Bundesrepublik Eigentümer dieser Hafenanlage . Die Verwaltung hat das Bundesvermögensamt übernommen.

Seit den neunziger Jahren ist eine Umnutzung des Anlegers als Sportboothafen vorgesehen. Laut regionalem Raumordnungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern ist dieses Gelände (Wismarbucht/Wohlenberger Wiek) Fremdenverkehrsschwerpunkt.
Demnach sind die Voraussetzungen, das Gebiet zu entwickeln, gegeben.

Der jetzige Zustand des Anlegers ist bereits durch Zerfallserscheinungen enorm geprägt. Davon ist jedoch nur die Oberfläche betroffen, die Spundwände sind noch in einem guten Zustand. Laut Gutachten geht man davon aus, dass die Wände des Anlegers weitere „50 Jahre“ halten.

Mehrere Investoren kamen in den letzten Jahren, die den Anleger zu einer Marina sowie das landseitige Areal mit einer großzügiger Ferienhaussiedlung und dazugehöriger Infrastruktur entwickeln wollten.

So schnell und einfach ging es dann doch nicht bei der Realisierung mit den einzelnen Vorhaben, da sich das Feriendomizil in einem Europäisches Vogelschutzgebiet und teilweise über das FFH-Gebiet erstreckt.

Andreas Voss,  23.10.2002