Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Der Mord an der Frankfurter Prostituierten Rosemarie Nitribitt in den 1950er Jahren dürfte zu den bekanntesten Fällen gehören, in denen hier ermittelt wurde: Im alten Polizeipräsidium in Frankfurt am Main. Das Gebäude hat seinen Haupteingang von der Friedrich-Ebert-Anlage, umfasst aber neben dem im historischen Stil 1914 eingeweihten Kerngebäude einen Anbau aus dem Jahr 1960 sowie weitere Erweiterungen durch Zukäufe.
Bis auf wenige Ausnahme gehörte der gesamte Block, der von der Mainzer Landstraße, der Hohenstaufenstraße, der Ludwigstraße und der Friedrich-Ebert-Anlage eingerahmt wird, zum Präsidium. Bereits in den 1990er Jahren entstand an der Miquel-Allee im Frankfurter Norden ein neues Polizeipräsidium, in das die Polizei 2001 einzog.
Seit diesem Jahr wird das Gebäude nicht mehr kontinuierlich genutzt – insbesondere mit Blick auf die zentrale Lage zwischen Hauptbahnhof und Messe ist das überraschend. Noch überraschender ist der lange Leerstand, wenn man sieht, dass das Grundstück eines der letzten freien, für ein Hochhaus geeignetes Grundstück ist: Schon 1998 wurde es als möglicher Standort in den Hochhausentwicklungsplan der Stadt Frankfurt aufgenommen. Ein 145 m hohes Gebäude sollte hier möglich sein.
Allerdings: Unter dem Grundstück waren Tunnelanschlüsse für die geplante U-Bahn in Richtung des Europaviertels geplant, die einen Verkauf des Geländes zunächst verhinderten. Erst 2018 hat das Land Hessen das Grundstück an einen Investor verkauft, der das Präsidium – bis auf den denkmalgeschützten Teil aus dem Jahr 1914 – abreißen wird, um ein gemischtes Quartier mit Wohnen und gewerblicher Nutzung zu errichten.
Möglich ist dies, weil der Tunnelvortrieb für die U- Bahn in das Europaviertel mittlerweile abgeschlossen ist und somit auch der Bau einer Hochhausgründung auf dem Gelände des Polizeipräsidiums möglich wird. Anschließend soll ab 2022 das Hochhaus „Das Präsidium“ mit 175 m Höhe auf dem Gelände entstehen.
Seit dem Umzug der Polizei in das neue Präsidium 2001 wurde das Gebäude nur sporadisch genutzt: In den ersten Jahren gab es den Club „Präsidium 19/11“, der insbesondere Teile des Altbaus an der Friedrich-Ebert-Anlage nutzte. Auch ein Kulturhaus des Deutsch-Afrikanischen Kulturvereins Winbun war zeitweise im Gebäude untergebracht. Am längsten hat die „Bright Tradeshow“, eine Skatermesse, das Gebäude genutzt: 2010 zog die Messe nach Auslaufen des Mietvertrages im Frankfurter Polizeipräsidium nach Berlin um. Seit der letzten „Bright“ steht das Gebäude leer.
Dr. Christian Langhagen-Rohrbach, November 2021
- Haupttreppenhaus. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9173, geladen am: 11.11.2021.
- Treppenhaus. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9191, geladen am: 11.11.2021.
- Bar im 1. OG. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9172, geladen am: 11.11.2021.
- Übergang vom Altbau zur Erweiterung aus den 1960er Jahren, im Fenster spiegelt sich der Grand Tower (180 m). Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9177, geladen am: 11.11.2021.
- Innenhof mit ehemaliger Tankstelle. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9162, geladen am: 11.11.2021.
- Hof hinter dem Altbau, im Hintergrund das City Haus (142 m). Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9165, geladen am: 11.11.2021.
- Rückansicht mit Blick auf das benachbarte City Haus (142 m). Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9166, geladen am: 11.11.2021.
- Hof des Altbaus. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9168, geladen am: 11.11.2021.
- vermutlich ehemalige Einsatzzentrale mit später eingebautem Boxring. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9164, geladen am: 11.11.2021.
- Schulungsraum. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9163, geladen am: 11.11.2021.
- Raum über dem Haupteingang. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9169, geladen am: 11.11.2021.
- Bürotrakt entlang der Friedrich-Ebert-Anlage. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9171, geladen am: 11.11.2021.
- Ehemalige Büros, zuletzt für eine Skater-Messe genutzt. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9187, geladen am: 11.11.2021.
- Ehemalige Büros, zuletzt für eine Skater-Messe genutzt. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9190, geladen am: 11.11.2021.
- Ehemalige Büros, zuletzt für eine Skater-Messe genutzt. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9181, geladen am: 11.11.2021.
- Ehemalige Büros, zuletzt für eine Skater-Messe genutzt. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9182, geladen am: 11.11.2021.
- Bitte klopfen!. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9175, geladen am: 11.11.2021.
- Flur im 1. OG. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9178, geladen am: 11.11.2021.
- Arrestzellen. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9192, geladen am: 11.11.2021.
- Ehemalige Kantine im Erdgeschoss. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9185, geladen am: 11.11.2021.
- Blick in einen Innenhof des Altbaus. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9189, geladen am: 11.11.2021.
- Fenster im Haupttreppenhaus. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9170, geladen am: 11.11.2021.
- Tik-Tak-Toe. Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9194, geladen am: 11.11.2021.
- Blick vom Zellentrakt auf den Grand Tower (180 m). Aufnahmedatum: 23.10.2021. © Dr. Christian Langhagen-Rohrbach. → Altes Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Bildnummer: 9193, geladen am: 11.11.2021.
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
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Das alte Polizeipräsidium in Frankfurt am Main