Zementfabrik Kaltenleutgeben

im werk sind immer noch maschinen und geräte vorhanden, ..., teilweise durch graffiti besprüht. hin und wieder passen die aber ganz gut.

die natur hat die gebäude teilweise schon sehr stark angegriffen. es wurde an und für sich alles stehen und liegen gelassen. bis auf ein paar vom vandalismus gezeichneten zerstörte fenster oder türen ist alles noch in bester ordnung. es wurden aber auch schon demontagen grösserer anlagen vorgenommen - deswegen die teilweise sehr großen löcher im boden.

Stefan Lechner,  20.06.2006

Die ersten Urkundlichen erwähnungen vom Kalkabbau stammen aus dem 15. jahrhundert, aus 1416 und aus 1439. 1519 haben in diesem Waldgebiet nebenbei auch noch Köhler gearbeitet.

1848 enstanden die ersten Hochöfen da sich das Kalkbrennen in den Grubenöfen nicht mehr lohnte. 1871 erstand Emanuel TICHY das Werk. Dieser erwarb 1876 auch die Kalkgewerkschaft Stollwiese, welche 1861 von Georg Kraus & Co erbaut wurde. 1886 geriet Karl Tychi in Schwierigkeiten und die Stollwiese wurde an das Consortium abgetreten, mit der Zementfabrik "Kardinalwald" vom Geschäftsführer Theodor Pierus als "Kaltenleutgebener Zementfabrik" erfolgreich geleitet, 1894 mit der Achauer Zementfabrik und den Tiroler Werken Kirchbichl-Perlmoos von Angelo Saullich zur Firma "Perlmooser Zementfabriken" vereinigt. All dies war durch die 1883 erbaute Flügelbahn nach Liesing ermöglich, mit der die Transporte durchgeführt wurden.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Eisenbahn stillgelegt und die Kalktransporte wurden mit Lastwagen bewältigt, welche zur Belastung der Ortsstrassen und Belästigung der Bewohner von Kaltenleutgeben wurde. Erst 1975 wurde eine eigene Bergstrasse für die transporte von den Steinbrüchen am Flössel zu Verarbeitung in der Waldmühle (heute 23. Bezirk/Wien) gebaut.

Die Zementfabrik wurde im Jahr 1991 stillgelegt.

(Diese Infos habe ich aus dem ortseigenen Buch "Kaltenleutgeben", das von der Gemeinde herausgegeben wurde.)

Stefan Lechner,  20.06.2006