Radarturm Weesow
Wer die Umgebung des Turms in der längerfristigen Vergangenheit, aber auch in den jüngeren Jahren besucht hat, dem werden an verschiedenen Stellen die Trümmerreste im Umfeld, in Form von Erdhügeln, Beton und Gruben aufgefallen sein. Diese stammen sämtlichst aus der Infrastruktur der Funktion als Forschungsort für das Rundumsichtradar auf dem Turm. Diese wurden nach dem Krieg als entbehrlich und entsprechend den Forderungen aus den Verhandlungen in Jalta und Potsdam durch die Besatzungsmacht gesprengt.
Dennoch scheint der Turmschaft, wenn auch mit Einschusslöchern von Granaten versehen, einen Moment in der Geschichte ein zweites Leben besessen zu haben, nämlich als "Fundament" für einen kleinen Richtfunkmast, der die Verbindung zwischen der Empfangsstelle des ADN (Allg. Dt. Nachrichtendienst) in Weesow und der Zentrale des ADN in Berlin Mitte sicherstellen sollte. Aus Aufzeichnungen des Chefs der Nachrichtentruppen Georg "Schorsch" Reymann, zum Betrachtungszeitpunkt Chef der Nachrichtentruppen der NVA (noch im Dienstgrad Oberst) ist bekannt, dass dieses Vorhaben abgelehnt wurde. Zur begründung wurden Flugbewegungen angeführt. Vermutlich ist dabei der FP Werneuchen als Basis der damaligen Besatzungsstreitkräfte gemeint, aber nicht näher erläutert.
Die Projektierung zur Nutzung als Mastträger war fertig, der Kostenplan war erstellt, die Projektunterlagen sind erhalten. Zu einer Realisierung als Mastträger kam es für den Turm nicht. Lediglich wurde im Umfeld einer der bekannten Luftbeobachtungspunkte im Ramen des Luftschutzes errichtet. Die Trümmer der früheren Bunker wurden von der LPG einfach mit Erde abgedeckt. So versank der Turm ein einen Dauerschlaf bis nach 1990. Historisch Interessierte und umtriebige Herren begannen die Geschichte des Turms neu zu bewerten. Einer auf diesem Weg ganz vorn tätigen, war gewiss OSL der NVA a.D. Bukowski mit seinem bekannten Buch zum Flugplatz Werneuchen.
PR, 17.04.2019
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Kurzinfo
Die beginnende Entwicklung der Radartechnik im 2. Weltkrieg wurde neben den führenden britischen Physikern auch von deutschen Pionieren der Radarforschung im Auftrag der Luftwaffe forciert.
Die Erprobungsstelle Werneuchen, am Flugplatz Werneuchen befindlich, hatte dazu die technische und personelle Mitverantwortung übernommen. Getestet und gebaut wurden verschiedene Formen von Radarsystemen, welche auch im »harten Einsatz« erprobt wurden.
Um das erreichbare Funkfeld zu erweitern und Abschattungen infolge landschaftlicher Modellierung zu verringern (man bedenke, die Radartechnik befand sich in der frühen Entwicklungspahse), wurde nahe der Ortschaft Weesow ein Betonturm errichtet, der die Antenne und deren drehbaren Teil in dieser Höhe aufnahm. Auswertung und Personal befand sich in Baracken, die heute an dem Standort nicht mehr vorhanden sind. In unmittelbarer Nähe zum Turm befinden sich einige Flak-Bunker (gesprengt).
Auch ein Luftbeobachtungsbunker, wie er in der DDR in wichtigen Regionen zur Luftraumbeobachtung und Meldung von Ausgangsdaten bei Luftdetonationen von Kernwaffen genutzt wurde, befand sich hier. Diese Bauwerke wurden in den 1950er Jahren gebaut. Später aber z.T. aufgegeben bzw. nur erhalten d.h. nicht personell besetzt.
Der sogenannte Flak-Turm Weesow, der eigentlich ein Radarturm ist, wurde nach dem Krieg noch für Beschussversuche genutzt. Er ist ein Wahrzeichen für Weesow geworden. Detaillierter wird die Geschichte des Turms in diesem Buch über den Flugplatz Werneuchen beleuchtet: Bukowski/Dobbermann/Mohn [Hrsg.]; Werneuchen: die Geschichte eines Fliegerhorstes in Brandenburg; Jagdfliegerschule - E-Stelle - Frontflugplatz; eine Text- und Bild-Dokumentation; Verlag JOMO-Medien-Service; Köln 1998; ISBN: 3-929574-05-5.