Munitions Depot Wilmersdorf
Lieber Herr Kemnitz,
diese Inforamtion bedarf der Richtigstellung. Bei der Anlage handelt es sich um die aus Tarnzwecken so genannte Luftmunitionsanstalt LAMITZSCH.
Auch die GSSD, und später die WGT haben die Anlage einzig als Munitionslager und nicht als Depot genutzt. Da ich die Anlage 1993 direkt von der WGT zur Bewachung im Auftrage des BVA übernommen habe, kann ich u.U. noch anders Material beisteuern.
Der Unterschied zur Verwendung Depot im Sinne eines Truppenlagers und dem Begriff Depot im Sinne eines Munitionslagers ist bis auf des Lagergut eigentlich marginal. Erst mit der Stationierung der Bundeswehr in der EX-DDR ist eine neue Facette aufgekommen, die verwenden den Begriff Depot eigentlich mehr in Richtung eines reinen Lagers.
Bei der GSSD hatte der Begriff gegenüber einem reinen Lager noch die Bedeutung, daß dort das Lagergut gewälzt und justiert wurde. Dies ist mit der Luftmunition in Wilmersdorf auch getan worden.
Der Ortsbegriff der Wehrmacht für die MUNA Lamitzsch, war ein reiner Tarnbegriff, da das Dorf Lamitzsch in der Karte ca 5km östlich lag, was dazu beitrug, daß die MUNA im II.WK nie direkt bombardiert wurde. Nur eine im Nachhinein abgeworfene Bombe (Rückflug) hat einen einzigen Bunker zerstört.
Zum Lager Wilmersdorf gibt es kleine Neuigkeiten. nach neueren Forschungserkenntnissen waren im Bereich der früheren MUNA 2 Truppenteile disloziert. Zum einen handelt es sich dabei um die für den Betrieb eines ML notwendigen Personalbestand, also Stab, Kraftfahrer, Spezialisten für die Füllung der Kisten und Behältnisse und das Wälzen der Vooräte, inklusive der Bewachung, Sicherstellung und der Trupps die den Brandstreifen behandelten.
Zum anderen zählte dazu ein Truppenteil der Raketentruppen Artillerie, der den Stabsteil im EG des Stabes nutzte. Die ML Einheit hatte oben zu kampieren.
Die genaue Zugehörigkeit der zweiten Einheit ist unklar, es kann an Hand von Dokumentenfunden aber vermutet werden, daß sie einen Bezug zu der in Fürstenwalde stationierten RBr. hatte. Der Ausbau der Lagerbunker und der Bunker für die Sprengköpfe ließ sich nicht verheimlichen, denn mitten in der Liegenschaft wurde eine Betonmeuer gezogen (heute rückgebaut). Dennoch wußten die Armeeangehörigen aus dem ML nach weiteren Gesprächen nach 1990 sehr wenig über den anderen Truppenteil, der sogar ein eigenes Fernsehstudio vor Ort betrieb. Aus Dokumenten ist bekannt, daß das ML eine Evakuierungsstelle
bei Berkenbrück betrieb, was den Schluß zuläßt daß der Lagerteil-2 einen Bezug zur RBr. hatte, denn die Einheimischen haben dort 1988 den Aushub für die Rampen aus Füwa beobachtet. Die Stellungen sind noch da, wenn auch reichlich zugewachsen.
Stand 04-2004 PR
Achtung! Das Gelände befindet sich in Privatbesitz. Der Besitzer hat bereits viel für die Sanierung und Renaturierung des Gebietes getan und möchte nicht, das das Gelände ohne seine Zustimmung betreten wird. Resultierend aus den schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit mit Vandalen und Umweltverschmutzern! Er ist aber bereit, nach Anfrage und Absprache mit ihm, Zutritt zu gewähren bzw. sogar eine kleine Führung vorzunehmen.
Kontakt: Hr. Korn, 0173-6188731
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Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
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In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
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Kurzinfo
Wie kaum ein anderes Bundesland trägt Brandenburg die schwere Last von unzähligen ehemaligen sowj. Militäranlagen. Demnach erstaunt es nicht, daß noch viele sich im gleichen Zustand befinden, wie sie 1993 verlassen wurden.
Das Objekt bei Wilmersdorf ist nur durch seine Größe spektakulär. Auf mehreren Quadratkilometern befindet sich im Wald ein Depot-Gelände. Was genau hier gelagert wurde ist erstmal unklar. Ein Millionenheer braucht so dies und das. Auf jeden Fall verweist der auch heute noch nicht begrünbare ca. 100m breite Sperrstreifen auf die Wichtigkeit der Anlage. Die Bausubstanz lässt erkennen, daß auch schon die Wehrmacht hier Lager hatte.
Einzelne Recycling-Firmen versuchen, den mehr als ausreichenden Platz zu nutzen.