Landungsküste Normandie

Über die Landung der alliierten Truppen am 06.Juni 1944 in der Normandie wurde schon sehr viel geschrieben und berichtet.
Im Rahmen einer Nordfrankreich- Reise im Sommer 2001 besuchte ich die Schauplätze der blutigen Kämpfe in den jeweiligen Landungsabschnitten. Das Bild, das sich mir bot, werde ich so schnell nicht vergessen. Unter den Eindrücken des Gesehenen war ich lange Zeit nicht in der Lage die Fotos zu sichten und zu bearbeiten. Es ging sogar soweit, dass ich noch Wochen nach der Reise außer Stande war, mich mit der Thematik der Dead Places weiterhin zu beschäftigen. Dort, an den Gräbern von tausenden amerikanischen, französischen, englischen, deutschen und kanadischen Soldaten wurde mir bewusst, dass die Beschäftigung mit „toten Orten“ immer in Verbindung mit Menschen zu sehen ist. Es ist wichtig zu begreifen, dass hinter all den Bunkern, Schützengräben, Geschützbatterien, Panzerwracks, Landungsbooten sowie den Orten des „Schlachtens“, lebende, denkende Wesen gestanden haben. Für wen und für welches Ziel mussten die jungen Soldaten am 06.Juni 1944 (und danach) ihr Leben lassen? Natürlich war die Befreiung vom deutschen Faschismus eine notwendige und moralische Pflicht. Aber ist das Erreichen der heutigen so genannten „demokratischen Freiheit“ das Ziel dieser geopferten Menschen gewesen? Wären diese Soldaten froh, wenn sie wüssten, dass wir heute in einem Menschenverachtenden und alles verschlingenden Turbokapitalismus leben, dessen einziges Ziel die Maximierung des Profites ist?

Mich, als militärischen Laien, stellt sich die Frage, warum die Landung am Strandabschnitt Omaha Beach gerade an dieser Stelle stattfinden musste. An einer Stelle, wo die deutschen Verteidigungsanlagen besonders massiv ausgebaut waren. Warum fand die Landung nicht ein paar hundert Meter westlich oder östlich statt? An einer Stelle mit sehr wenigen deutschen Bunkern und Gräben. Wollten sich damals ein paar Generale und Politiker profilieren? Ihren studierten Kopf durchsetzen? Ging es um Orden, Beförderungen und persönlicher Anerkennung? Oder um einen Platz in der Geschichte?
Aus dem warmen und ruhigen Hinterland lässt sich´s schön „Krieg spielen“. Warum wurden tausende Soldaten in den sicheren Tod geschickt? Hat man ihnen vorher gesagt, dass die Überlebenschance in diesem Abschnitt gleich null ist? Ich glaube nicht. Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich an dem idyllisch wirkenden Sandstrand von Omaha Beach stand.

Ich werde die Fotos nicht mit vielen technischen Details und Hintergrundinformationen kommentieren. Dafür gibt es wissenschaftlich- historische Publikationen von Fachleuten.
Die Fotos sollen Erinnerung und Mahnung sein. Die Dead Places - Landungsküste Normandie - sind durch das Leiden und Sterben von Menschen gekennzeichnet. Jeder Stein, jeder Graben und jeder dieser wahnwitzigen Bunker ist Zeugnis des Sterbens von Menschen.
In einem Buch von Janusz Bardach heißt es „Der Mensch ist des Menschen Wolf“.
Ich frage mich, warum ist das so?

Roland Liero

Roland Liero,  21.06.2002

Entlang der Normandie- Kanalküste liegen rostende Schiffe und Fahrzeuge, die auf dem Weg in das Gefecht versenkt wurden. Nach schweren Stürmen und Unwettern treibt die Strömung, 58 Jahre nach dem D-Day, immer noch Ausrüstungsgegenstände von Soldaten an die langen Sandstrände.

Von den 5300 Versorgungsschiffen die am Morgen des 6. Juni 1944 die Landungsküste ansteuerten gingen mindestens 200 verloren. Viele Soldaten kamen ums Leben, bevor sie die Strände erreichten. Ein großer Teil der Ladung, zum Teil schwere Kriegstechnik, ging verloren. In jüngster Vergangenheit wurden mit Hilfe moderner Bergungs- und Sonartechnik einige dieser versunkenen Militärgüter geborgen.

Viele dieser Fundstücke wurden restauriert und in privaten oder staatlichen Museen ausgestellt. Entlang der Landungsküste, teilweise auch im Inland, können Kriegsgeräte aller Art besichtigt werden.

Die Kanalbunker sind zum Teil immer noch mit den originalen Waffen bestückt (siehe Küstenbatterien). Panzerwracks, Landungsboote oder Abwehrkanonen bilden an den Normandie- Stränden ein makaberes Bild. In allen größeren Städten der Umgebung z.B. Arromanches, Bayeux, Caen, Cherbourg, Grandcamp-Maisy, St-Laurent-sur-Mer, um nur einige zu nennen, befinden sich Museen mit zum Teil umfangreichen D-Day Kriegsgüter-Sammlungen.

Roland Liero,  21.06.2002

Ein Kriegsteilnehmer aus meinem Heimatort berichtete wiederholt von einem "Verrat": Sie hätten Schießverbot gehabt, obwohl es ihnen ein Leichtes gewesen wäre, den Feind bei der Landung zu erledigen. Begründung: Erst an Land lassen, dann können wir sie besser bekämpfen.

Gibt es von irgendwelchen weiteren Teilnehmern ähnliche Aussagen?

L. Weber,  03.06.2004

die antowrt ist einfach:

die alliierte aufklärung hatte an diesem punkt nur eine schwache besetzung festgestellt: dh. sog. genesene und tlw. auch truppen aus besetzten ländern mit schwachem kampfwert.

aber im letzten augenblick wurden diese durch eine kampfkräftige infantriedivision abgelöst. daher kam es an dieser stelle mit zu den härtesten kämpfen ( utah zb. lief rel. glatt ) aber auch engländer + kanadier an "sword,juno und gold" hatten tlw. harten widerstand zu bekämpfen, diese wurden allerdings dadruch bevorteilt daß sie rel. schnell panzer an land bekamen..

alpha,  15.08.2004