Kohlekraftwerk Höchst Frankfurt am Main

Ich habe hier mal den Abriß eines historischen Kraftwerksgebäudes von Anfang bis Ende mal dokumentarisch begleitet. Unten habe ich einen kleinen Textauszug aus dem Netz zu der Geschichte des Geländes mit eingefügt. Die Zeitspanne lag dabei von September 2004 bis April 2005. Heute ist nur noch etwas Schotter von dem Gebäude übrig geblieben.

Die alte Turbinenhalle der MKW

Die Main-Kraftwerke wurden 1910 gegründet. Unmittelbar nach dem Gründungsdatum wurde mit dem Bau des Kohlekraftwerks mit einer Leistung von 2x2000 kW begonnen. Gleichzeitig wurden Versorgungsverträge mit Einzelgemeinden, aber auch Großabnehmerverträge mit bedeutenden Unternehmen abgeschlossen.

Mit einer Feier und einer Ausstellung „Die Verwendung der Elektrizität in Haushalt, Gewerbe und Landwirtschaft“ wurde das Kraftwerk 1911 in Betrieb genommen. Neben Höchst wurden 28 weitere Gemeinden mit insgesamt 36.000 Einwohnern mit Strom versorgt.

Bereits 1913 mußte die Leistung durch eine neue Turbo-Dynamo-Maschine von 5000 kW erhöht werden. Mehrere Kraftwerke im Umkreis wurden damals bereits zugekauft um die Kapazitäten zu erweitern.

1929, im 20. Geschäftsjahr, war die Zahl der von den Main-Kraftwerken versorgten Gemeinden auf 366 mit 283.000 Einwohnern gestiegen. Die nutzbare Stromabgabe überschritt bei einem Gesamtanschlußwert von 105 Mio. kWh erstmals die 100-Millionen-Grenze.

Nach kriegsbedingten Rückschlägen stieg die Abgabe dann schnell bis zum Jahr 1960 auf 600 Millionen kWh und 1963 waren es bereits 800 Millionen und sie kletterte schließlich in den 1980er Jahren auf über 3,4 Milliarden kWh.

Natürlich erforderten diese Entwicklungen ständige bauliche Erweiterungen nicht nur im gesamten Einzugsgebiet, sondern auch am angestammten Platz. Aber die alte Höchster Turbinenhalle blieb als Bauwerk im wesentlichen unangetastet, wenn sie auch naturgemäß im Inneren zahlreiche technische Wandlungen erfuhr. Die Umgebung veränderte sich allerdings in den späteren Nachkriegsjahren drastisch.

1989 wurde die Rauchgas- Entschwefelungsanlage fertiggestellt, zusammen mit anderen Erweiterungen des Kesselhauses, das mit seiner dissonanten Struktur das Höchster Ufer seither beherrscht hat.

Nach all diesen beträchtlichen Erweiterungen mochte man eigentlich nicht glauben, daß das Höchster Kraftwerk, nachdem es von der Süwag übernommen worden war, 1999 wegen nicht ausreichender Rentabilität stillgelegt wurde. Es war wohl so, daß im Lauf der Jahre die überwiegende Kapazität auswärts entstanden war und Höchst, wenn überhaupt, nur noch in Hochlastzeiten in Gang gesetzt wurde.

Quelle: Auszug aus der Lokalzeitung über die Geschichte des Kraftwerkes S. 13 ff. zu finden. Link zum PDF Link zum PDF

Frank Michna,  26.06.2006