Kavalier Scharnhorst Magdeburg
Der Kavalier ist eine zweigeschossige kasemattierte Kaserne, die im Jahr 1872/73 gebaut wurde. Im Jahr 1873 zog das Fussartillerie-Regiment Encke in die Kaserne ein.
Die Kaserne liegt vertieft an einem Erdwall und ist bogenförmig gebaut.
Die einstige Funktion ist heute kaum noch zu erahnen. Am Eingang findet man heute noch ein Wappen, was das einzige Überbleibsel aus vergangenen Zeiten ist.
Im Inneren finden sich viele Tunnel, auch noch ein Schienensystem ist noch vorhanden, es
diente zum Transport von Munition.
Die Inneren Räume sind wie Gewölbe gebaut und machen noch einen sehr guten Eindruck.
Auf dem gesamten Komplex befinden sich Lichtschächte, die das Innere immer noch mit Tageslicht versorgen.
An einigen Stellen befinden sich noch heute alte Eisentreppen, die hinter zugemauerten Wänden stehen. Gerüchte zufolge soll es viele vermauerte Tunnel geben.
Tatsächlich befinden sich an einigen Stellen, Fenster und Scharten, die einfach im Mauerwerk enden.
1912 wurde die Anlage noch militärisch genutzt. Der Festungsgraben, der im Zusammenhang mit der Kaserne entstand wurde 1945 mit Trümmern zugeschüttet, die durch Angriffe auf die Stadt im Zweiten Weltkrieg erfolgten.
Bis zur Wende war in den geschichtsträchtigen Räumen das Fotolabor des KONSUM Fotocolor Magdeburg untergebracht.
Heute steht das Objekt leer und verlassen und sicher auch vergessen.
Viele Obdachlose haben in den Gewölben Unterschlupf gefunden und sonst müssen die Wände als Übungsobjekte für Graffiti Sprayer herhalten.
Magdeburg bietet aber auch ein gutes Beispiel für die Widernutzbarmachung von Festungsanlagen: Die Festung Mark, heute eine Kulturfestung zeigt, dass solche Anlagen ein grosses Potenzial bieten.
. www.mdcc-fun.de/md-festung/ - sehr informative Seite rund um die Festung MD.
. Sabine Ullrich, Magdeburger Kasernen, Heft 81/2002, Stadtplanungsamt Magdeburg, S. 115 ff.
Leider gibt es die Magdeburger WEB-Site nicht mehr.
Gruß
Karl-Heinz
www.bunkerspecht.de.vu
Interessant ist, dass Charles de Gaulle 1918 in Kavalier Scharnhorst gefangen gehalten wurde.
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Vorgeschichte – Festung Magdeburg
Wie alle Städte hatte auch Magdeburg, zur Zeit des Mittelalters Verteidigungsanlagen.
Diese Anlagen wurden durch die zunehmende Entwicklung von Feuer – und Schusswaffen
immer mehr verstärkt. Doch selbst diese Festungsanlagen, wie zum Beispiel Stadttore (Sudenburger Tor) verhinderten ein Bombardement durch Tilly im Jahre 1631 nicht.
Dem Angriff fielen ca 20.000 Menschen zum Opfer, Magdeburg war nur noch ein Trümmerhaufen.
Im Jahr 1680 übernahm der Kurfürst von Brandenburg die Herrschaft über die Stadt und begann sofort mit dem Aufbau einer Zitadelle.
Einer seiner Nachfolger, Fürst Leopold von Anhalt machte aus Magdeburg den stärksten Waffenplatz Preussens. Die Stadt wurde mit neuen Bastionen befestigt.
In den späteren Jahren diente Magdeburg als Aufbewahrungsort des Staatsschatzes und des Hofstaates.
In der Stadt waren 55.000 Gewehre eingelagert. über 600 Kanonen schützten die Stadt, die von Festungsanlagen umgeben war. Militärische Anlagen und Zivilbauten waren eins – ein hohes Risiko, besonders für die Bevölkerung.
Nach 1797 brachte es die Festung Magdeburg immer noch auf 10.000 Soldaten
14.10.1806- Schlacht bei Jena/Auerstedt - 120.000 Preußen werden geschlagen.
Was von dem einst grossen Heer übrig bleibt, flieht in die – von ihnen sicher geglaubte Festung Magdeburg. In der Stadt herrschte Chaos. Die Soldaten, die sich in der Stadt befanden, sassen in der Falle. Ein Ausbruch aus der Festung schien ausweglos.
Napoleon hatte zu diesem Zeitpunkt schon die Festungen Erfurt, Prenzlau, Küstrin und
Stettin zur Kapitulation gezwungen.
Magdeburg kapituliert im März 1813.
Nach dem Krieg wurden viele militärische Anlagen nicht mehr gebraucht und aufgegeben.
Viele Festungswerke blieben erhalten und wurden als zivile Bauten nutzbar gemacht.
So dienten einige Bauwerke als Unterkünfte für Kriegsgefangene des 1. Weltkriegs.