Gentzrode Neuruppin

"Aus dem Mittelpunkt dieser Neuschöpfung erhob sich, quadratisch, ein Komplex von Wirtschaftsgebäuden, hoch von Schornsteinen überragt, deren Rauchfahnen weit ins Land hinein die Wandlungen verkündeten, ..." Zwischen dieser Schilderung Fontanes und dem heute weithin sichtbaren Schornstein des Heizhauses der letzten Nutzer erstreckt sich die spannende Geschichte der ehemaligen Gutsanlage Gentzrode zwischen gebauter Vision, Raketenstationierungsort, Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und Verfall.

Ende der 1990er Jahre haben ABM Kräfte versucht, durch Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten dem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten. Doch jede ABM endet einmal und so bot sich mir bei meinen Besuchen in den Jahren 2001 und 2003 genau jenes Bild eingefrohrener Zeit wie den ABM Kräften nach Abbruch ihrer Arbeiten. Anno 2004 befindet sich das Gelände wieder in Privatbesitz. Möglicherweise soll eine Jagdschule entstehen. Eine Schranke verhindert die Zufahrt zum Objekt.

Thomas Kemnitz,  16.06.2004

Gentzrode in den Schilderungen Fontanes als gebaute Vision der Kaufmannsfamilie Gentz

Es sind vor allem die Aufzeichnungen von Alexander Gentz selbst, von denen Fontane und wir heute profitieren. Schildert er doch über seine eigene und die Gentzrodes hinaus die Geschichte des Ruppiner Landes in einem Zeitfenster von mehr als 20 Jahren.
Fontanes »Wanderungen durch die Mark« sind nicht nur im Kapitel »Gentzrode« des ersten Teils eine empfehlenswerte, kurzweilige und lokalgeschichtlich wertvolle Lektüre.

1855 erwirbt der Ruppiner Kaufmann Johann Christian Gentz die mit Heidekraut bewachsene Sanddühne mit dem treffenden Namen »Kahlenberge«. Die Visionen und Leistungen der Familie Gentz stützen sich dabei auf eine unkonventionelle Herangehensweise, die allerdings letztlich auch für deren Scheitern verantwortlich ist. Unter der Parole „Nur kein System!" wurde versucht, eigene Wege im Wirtschaften zu gehen. „Man wollte nicht Pendant zum Vorhandenen, sondern das Gegenstück sein. ... weil man den Mut hatte, nicht nach berühmten Mustern und überkommender Weisheit, sondern in einer Art Opposition vorzugehen."

Augenscheinlichsten Beleg dafür bildet Gentzrode selbst. Innerhalb kürzester Zeit wurde aus der kahlen Sanddühne eine Musterwirtschaft. Der landwirtschaftliche Schwerpunkt richtete sich auf die Zucht von Laubbäumen. Eichen, Birken und Buchen wurden aus verschiedenen Kontinenten importiert und, trotz aller gegenteiligen Äußerungen von Fachleuten, auf dem sandigen Boden heimisch gemacht. Interessant ist, dass neben der Holzqualität auch die Farbe des Laubes ein wesentliches Kriterium für die Auswahl bildete. So sollen die Chausseen, die nach Berlin führten, mit Bäumen aus der Gentzschen Zucht bepflanzt worden sein.
Das wichtigste Standbein der Gentzschen Wirtschaft bildete allerdings der Torfanbau.

Nach dem Tote von Christian Gentz trat sein jüngster Sohn, Alexander Gentz, das Erbe an: das Stadthaus (Laden- und Bankgeschäft) und der Tempelgarten in Ruppin, die Torfstiche und letztlich Gentzrode.
Der Torfanbau konnte durch die Errichtung eines Kanals effektiver und profitabler gestaltet werden. Der Familie Gentz war es gestattet, für Transporte auf ihrer Wasserstraße einen Zoll zu erheben.
Eine Tierzucht war notwendig geworden, um ausreichend Dünger für einen beginnenden Ackerbau zu gewinnen. Die Abprodukte der Brennerei des Gutes fanden als Tierfutter Verwendung.

Unter Alexander Gentz erreichte das Gut seine Blütezeit. Umfangreiche Wirtschafts- und Wohnbauten wurden errichtet.
Die Familie siedelte auf das Gut um. Als Wohnraum fungierte ein Turmanbau am neu errichteten Speichergebäude.

Zu diesem Zeitpunkt verfasste Alexander Gentz die »Turmknopfurkunde«, in die er neben der Geschichte seiner Familie und Gentzrodes auch die Geschichte des Ruppiner Landes mit einbezieht. Dabei ging er nicht gerade zimperlich mit seinen Zeitgenossen um. Verwahrt wurde sie im goldenen Turmknopf des Turmanbaus.

Ziel blieb aber die Gesamtumgestaltung des Gutes. Geplant wurden ein Park mit Schloss und ein Mausoleum.
Das Architekturbüro Gropius & Schmieden erhielt den Zuschlag für den Bau des Schlosses, das 1876-77 im maurischen Stil errichtet wurde.

Dass sich die Gentzschen Visionen zu nah am eigenen Erfolg orientierten, zeigt der Niedergang der Familie und Gentzrodes. Die äußeren Entwicklungen blieben unbeachtet, denn immer mehr setzte sich die Steinkohle als Brennmaterial durch. Der Absatzmarkt brach zusammen. Die wegfallenden Torftransporte ließen die Zölle des Fehrbelliner Kanals ausbleiben und ein feuchter Sommer mit nassem Torf beschleunigte zusätzlich diese Entwicklung.

So blieb Alexander Gentz 1880 nichts anderes, als den »Bankrutt« zu erklären. 1883 wurde er deswegen zu drei Jahren Haft verurteilt. Nach der Entlassung lebte er noch kurze Zeit in Ruppin und siedelte danach nach Stralsund um, wo er am 3. Juli 1888 starb. Der Leichnahm wurde in der Begräbnisstätte der Familie in Ruppin beigesetzt.

Der Tempelgarten fiel an den Kreis. Die Torfstiche bekam die Deutsche Bank und Gentzrode wurde an die Herren Ebell und Troll verkauft.
Fontane schildert noch die Spekulationen um Gentzrode, das danach mehrmals die Besitzer wechselte und letztlich vom Konsul Nordenholz aus Bremen übernommen wurde. „Es soll aufhören, ein Spekulationsobjekt zu sein, sondern umgekehrt wieder ein Gegenstand des Pflanzens, der Passion, des landwirtschaftlichen Versuchs werden. Alles wie dereinst unter den Begründern, Gentz Vater und Sohn."

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

Der in Paris lebende ältere Bruder Alexander Gentz', der Orientmaler Wilhelm Gentz, soll unter seinen Freunden und Künstlerkollegen eine Art Preisausschreiben veranstaltet haben, aus dem nach Fontane Henneberg mit dem Vorschlag »Gentzrode« bei der Familie großen Anklang fand und somit als Sieger hervorging.
Bei Fontane trifft diese Namenswahl allerdings auf geringe Gegenliebe. Zum einen gab es nichts zu roden, ganz im Gegenteil, eine Sanddüne wurde bepflanzt. Zum anderen zeigt ein »...rode« eher in den Harz (der Heimat Hennebergs) als in das Ruppiner Land.

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

Wie bei Fontane schon geschildert, erfuhr der neu errichtete Speicher einen Turmanbau, den die Familie Gentz vor der Errichtung des Herrenhauses bewohnte. Beide Gebäude sind noch vorhanden, wenn auch in einem sehr schlechten Zustand.

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

Obwohl nur das Erdgeschoß des Turmbaus noch betreten werden kann, entdeckte ich gerade dort einen Teil der Gentzschen Wandgestaltung, die ich erst für einen Reklamespruch hielt. Doch Fontane konnte auch hier helfen:

»Dies untere Turmzimmer kann als ein in seiner Art interessanter Raum gelten. Man hat hier alles in Bild und Schrift beisammen, die Personen und die Gedanken, die Gentzrode seinerzeit entstehen ließen. Es ist eine dunkelgrüne runde Halle, oben mit goldnen Sternen bemalt. Als Wandbilder (von Wilhelm Gentz herrührend) erst der alte Johann Christian, dann Alexander Gentz, dann der erste Torfmeister, der erste Förster, der erste Brenner, der erste Inspektor. Dazu Versinschriften. Zwischen den beiden Gentz, Vater und Sohn, stehen folgende Reime:

Wer Großes schafft, muss viele Plagen
Mit zähem Mute fest ertragen.
Auch dem, der hier den wüsten Sand
Der Kahlenberg' in urbar Land
Verwandelt hat mit Müh und Fleiß,
Ihm machte man sein Streben heiß.
Philisterrede, Spott und Hohn
War anfangs seiner Mühe Lohn,
Alsdann des Waldbrands grimme Not
Hat Untergang ihm fast gedroht.
Doch hat er all die Müh' und Plagen
Mit zähem Mute fest ertragen.
Er dacht: wem Großes soll gedeihen,
Darf keine Müh und Arbeit scheuen,
Muss rüstig brauchen Kopf und Hände,
Dann führt er's doch zum guten Ende.

Dieser längeren Reiminschrift gegenüber stehen folgende kurze Sprüche:
Was verkürzt die Zeit? - Tätigkeit.
Was bringt in Schulden? - Harren und Dulden.
Was macht gewinnen? - Nicht lange besinnen.
Was bringt zu Ehren? - Sich wehren.«

Versreste sind auch heute noch zu finden.

Neben den Bildern in der Bildliste hier beispielhaft ein Vergleich mit einer historischen Aufnahme:
Hist. Südansicht --- Südansicht 2003

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

Das 1876-77 im maurischen Stil gestaltete Herrenhaus wurde auf einem aufgeschütteten Plateau errichtet, um ihm die Würde eines Schlosses zu verleihen. Den Zuschlag für die Errichtung erhielt das Berliner Architekturbüro Gropius & Schmieden.

Martin Philipp Gropius (1824-1880) ist uns heute in erster Linie durch das 1881 fertiggestellt Berliner Kunstgewerbemuseum, dem heutigen Martin-Gropius-Bau, bekannt. Zu den interessantesten Bauten Gropius' zählen zweifelsfrei auch seine Krankenhausbauten. Beispielhaft stehen dafür die Landes-Irren-Anstalt in Eberswalde, noch im Blockbau errichtet, und das Krankenhaus Berlin-Friedrichshain, bereits im Pavillon-Stil ausgeführt.
Die Bauten in Eberswalde und Gentzrode sind die einzigen von Martin Gropius bzw. gemeinsam mit Heino Schmieden im Land Brandenburg errichteten Bauten. Die ehemalige Landes-Irren-Anstalt Eberswalde wurde nach beendeter Nutzung als sowjetisches Militärkrankenhaus rekonstruiert und wieder in die Landesklinik Eberswalde integriert.
Ob Carl von Diebitsch, der die maurischen Bauten im Tempelgarten errichtete, am Bau des Herrenhauses beteiligt war, ist mir nicht bekannt.

Heino Schmieden (1835-1913) ist neben seinen Bauten, die er zusammen mit Gropius realisierte, als Krankenhausarchitekt gekannt. Zusammen mit Julius Boethke zeichnet er für die erste Bauphase (1898-1902) der Beelitzer Heilstätten verantwortlich.

Neben den Bildern in der Bildliste hier beispielhaft Vergleiche von historischen Aufnahme mit Aufnahmen aus dem Jahr 2003:
Hist. Südansicht I / Hist. Südansicht II --- Südansicht 2003
Hist. Westansicht --- Westansicht 2003

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

Die militärische Nutzung Gentzrodes begann 1934. Der Wehrmacht diente das Gelände als Schießplatz und Munitionslager.
1945 kam die Rote Armee und blieb fast 50 Jahre.
Zu deren Abzug beherbergte das Objekt u.a. den Stab und eine Abteilung der 112. Raketenbrigade der 2. Garde Panzerarmee Fürstenberg und das 836. Fernmeldebataillon Richtfunk. Während dieser Zeit wurde weitere Wohn- und Sozialbauten errichtet. Das Schloss nutze der Stab. Zwischen dem neuen und dem alten Speicher wurde ein Lückenbau errichtet, der als Sporthalle diente.
In einem separat bewachten und mit einer Mauer umgebenen Bereich waren die Raketen-Rampen (SS1c) in einer erdüberworfenen, beheizten Garage untergestellt.

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

Zum Besitztum der Familie Gentz gehörte der 1854 von Johann Christian Gentz geschaffene Tempelgarten in der Stadt Neuruppin, in dem sich ebenfalls Bauten im maurischen Stil befinden.
Der Tempel, der dem Garten seinen Namen gab, stammt aus dem Jahre 1735. Kronprinz Friedrich ließ ihn während seiner Ruppiner Zeit von Knobelsdorf errichten. Der Bau ist ein offener Rundbau mit acht Säulen. Die heute zu sehenden Ausmauerungen stammen aus späterer Zeit.
Nach 1870 wechselte der Tempel mehrmals den Besitzer, bis ihn schließlich der Kaufmann Gentz erwarb und ihm seinen heutigen Namen und seine heutige Gestalt gab.
Die errichteten maurischen Bauten, einschließlich der Umfassungsmauer, stammen vom Berliner Architekten Carl von Diebitsch, der früher in den Diensten des Vizekönigs von Ägypten stand.
Das Innere des Tempels wurde durch Wandmalereien und die Büsten von Zeitgenossen Friedrich des Großen ergänzt.
Die Barocken Sandsteinfiguren stammen aus Dresdner Gärten.
Nach dem Gentzschen Bankrott fiel der Garten an den Kreis und wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Inneneinrichtung des Tempels wurde verkauft.
1995 ging der Garten wieder in den Besitz der Stadt über. Ein Tempelgartenverein und eine Betreibergesellschaft kümmern seitdem um den Erhalt der Anlage.

Haupttor
Café
Sandsteinfiguren
Tempel
Nordostausgang

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

Ich danke alle, die mich mit Ihren Bildern und Informationen unterstützt haben: Mario Haupt, Andrea Hentschel, Ulrich Nickel (Museum Neuruppin), Peter Rentsch, Uwe Schirdewahn, Uta E.D., und Fred Zühlke.

Thomas Kemnitz,  23.06.2004

. Theodor Fontane, Wanderungen durch die Mark, Online-Version beim Spiegel-Online Gutenberg-Projekt unter
gutenberg.spiegel.de

. Wilhelm Bartel, Straßen, Plätze, Tore und Befestigungen Neuruppins. Ein Beitrag zur Geschichte der Stadt, Neuruppin 1926, S. 24-26; In: Historischer Verein der Grafschaft Ruppin e.V., Mitteilungsblatt Nr. 6, Neuruppin 1995.

. Norbert Klaucke, Gentzrode: Ende eines orientalischen Traums, In: Berliner Kurier vom 29.06.1998, S. 19.

. Burlakow u.a., Sowjetische Truppen in Deutschland 1945-1994, Gedenkband, Moskau 1994.

. Landesklinik Eberswalde (Hrsg.), Gropius in Eberswalde - Der Martin-Gropius-Bau der Landesklinik Eberswalde, Berlin 2002.

. Korrespondenz Kemnitz zum Thema »Gentzrode als militärische Liegenschaft«

. Aufzeichnung eines Gespräches mit Ulrich Nickel, Historiker am Museum Neuruppin, Neuruppin 2004.

Thomas Kemnitz,  15.06.2004

Hallo Thomas
hocherfreut habe ich heute wieder den Newsletter gelesen und voller Begeisterung auch diese Ort hier entdeckt:

>Gentzrode, Neuruppin, D
>Bildautoren/in: Mario Haupt, Andrea Hentschel, tk, Uwe Schirdewahn
>Textautor: tk
>http://www.vimudeap.de/267.html

Erst kürzlich habe ich diesen Platz im Rahmen meiner Aktivitäten als Geocacherin besucht und habe selbst unzählige Fotos geschossen! Die Gebäude stehen mittlerweile wohl schon nicht mehr? Ich habe mich gefragt, wieso so etwas nicht erhalten wird?

Ich weiß nicht, ob du schon vom Geocaching gehört hast (www.geocaching.com bzw. www.geocaching.de bzw. www.cacheatlas.de). Eine Tupperdosensuche mit GPS-Empfänger sozusagen. Hört sich banal an, allerdings wird man durch das Geocaching an Orte geführt, die man allein nie aufgesucht hätte. Geocacher sind die besten Reiseführer. Es gibt auch viele Geocacher, mich eingeschlossen, die ihre Caches=Tupperdose o.ä. an Lost Places verstecken und auch gern an solchen suchen. Das Flair und der Charme solcher Plätze ist nicht zu toppen. Viele Geocacher beziehen ihre relevanten Informationen aus www.lostplaces.de und auch vimudeap.de wird viel genutzt. Ich finde es toll, dass ich hier noch die Chance habe, Bilder von längst vergangenen Bauten wiederzufinden. Wollte damit auch nur ausdrücken, dass es noch eine Zielgruppe außer den Historikern und Bildarbeitern gibt ;-)

Viele liebe Grüße
Annett aus Hamburg

Annett aus Hamburg,  08.07.2004

Hallo Annett,
da bleibt mir ja echt der Mund offen: was es nicht alles gibt. Coole Idee für einen Reiseführer. Wenn vimudeap.de einen Beitrag leisten kann - gern.

Nach dem Lesen des Geocaching-Beitrages zu Gentzrode unter www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?WP=GCHZX4 stellt sich mir natürlich sofort die Frage: Ist es jetzt schon abgerissen?

Ich hoffe sehr, dass Museumsbesucher, die sich auf den Weg nach Gentzrode machen, hier kurz eine »Meldung« zum Stand der Dinge abgeben.

Herzlich Thomas

PS. Kurz zur Zielgruppe: Die Site schauen sich natürlich alle an Toten Orten Interessierten an. Gemacht ist sie aber für die auf der Startseite beschriebene Gruppe :-)

Thomas Kemnitz,  08.07.2004

Guten Tag Herr Kemnitz,
ich bin gestern (8.1.2005) in Gentzrode gewesen: die Gebäude stehen noch, allerdings in einem fürchterlichen Zustand. Vor dem im "maurischen Stil" errichteten Herrenhaus, dem mein Hauptinteresse gilt, steht ein Bagger. Man nur hoffen, dass er nicht dem Abriss dienen soll. Ich werde ein aktuelles Bild einstellen.

Joachim Gierlichs, Das Bild des Orients,  09.01.2005

Hallo Herr Gierlichs,
komisch, woher die Abrissinfo wohl kommt? Scheinbar stehen die Wohnblocks ja auch noch!?
Auf ein aktuelles bild bin ich gespannt.
Herzlich tk

Thomas Kemnitz,  10.01.2005

So, habe das von Ihnen aufgenommene Bild des Herrenhauses unter www.das-bild-des-orients.de gefunden.
Gruß tk

Thomas Kemnitz,  10.01.2005

Hallo Thomas,
Gentzrode wird wohl dem Abriss entgehen können. Nach meinen Erkenntnissen hat sich bereits seit mehreren Jahren eine Unternehmensgruppe für dieses Objekt Interessiert. Es gab dort große schwierigkeiten mit Ämtern und Behörden, die wohl sehr viel Zeit kosteten, und dem eigentlichem Steine in den Weg legten. Und es war nicht geklärt, ob und in welcher höhe eine Förderung durch das Land ermöglicht wird. Wie bereits von mehreren Interessierten beschrieben, sieht es nicht gut aus am Standort. Ja und wirklich wurde durch schweres Gerät bereits einiges beseitigt. Eine große Betonfläche hinter dem Herrenhaus mußte weichen, aber auch erste KFZ Hallen und im Eingangsbereich das KDL mit den im Hintergrung stehenden Garagen. Es handelt sich bei diesen Abriss aber um Objekte, die im nachhinein entstanden. Also um Bauten der Militärs. Die eigentlich Historischen Bauten sind meiner Erkenntnis nach alle noch da und im selben desulatem Zustand dem Zerfall ausgesetzt. Gruß aus Nrp. Fred Zühlke

Fred Zühlke,  13.02.2005

hallo fred,
vielen dank für die ausführlichen und aufschlussreichen informationen! hoffen wir, das es bald vorangeht mit der restaurierung des herrenhauses. andere standorte zeigen, dass letztendlich doch nur der abriss dem ganzen einen schlusspunkt setzt.
grüße nach nrp.
thomas

Thomas Kemnitz,  14.02.2005

Hallo,
ich war gestern in in Gentzrode. Die Gebäude stehen noch. Es sind aber wohl nur noch die Fassaden mit einer völligen Entkernung zu retten, da langsam aber sicher die Decken des Obergeschosses wegfaulen.
Der Abriß betrifft nur die militärischen Bauten und nicht das Guthaus+Speicher.

Uwe,  26.09.2005

Hallo Uwe,
danke für die aufschlußreiche Info.
Thomas

Thomas Kemnitz,  26.09.2005

War am 3.Oktober 2005 in Gentzrode und war erstaunt und begeistert zugleich. Habe eine MTB-Tour mit meinem Vater gemacht, er hat von 1937 bis in die 50ger in Neuruppin gewohnt und wusste nichts von Gentzrode. Mein Großvater war Flugplatz-Angestellter daher ein besonderer Bezug zu den milit. Einrichtungen.
Die Entkernung und der sich daran anschliessende Rückbau sind in vollem Gange, die hist. Gebäude sind bislang aber aussen vor.
Der Dachstuhl des Herrenhauses ist in tadellosem Zustand (habe selbst eine Zimmerei). Gesamte Konstruktion ist fantastisch.

Habe mich sehr über deinen Beitrag und die Fotos gefreut, hat sich seit 2001 schon einiges verändert.
Bei Fontane findet man sehr viel Interessantes zur Familie Gentz und deren Plänen um Gentzrode.
Leider sind die Informationen über die Nutzung von 1900 - 1945 im Netz sehr rar, vieleicht kann ein User ja noch etwas beisteuern, ich würde mich freuen und bin sehr gespannt wie es mit Gentzrode weiter geht.

M. Irrgang,  09.10.2005

Danke für den Eintrag.
Auch wenn möglicherweise von 1900 bis 1945 nicht so viel passiert ist, wäre es doch in unserem Kontext nicht unwichtig, zumal da auch die militärische Nutzung begann.
Leider wusste man im Heimatmuseum Neuruppin auch nicht viel.
Gruß tk

Thomas Kemnitz,  10.10.2005

Hallo habe Gentzrode für mich am 7.03.2007 entdeckt durch einen Zufall. Es ist nämlich in den neuen Karten über Neuruppin mit eingezeichnet und es wir darauf hingewiesen das es dort ein "sehenwertes Schloss" gibt. Natürlich ist es schlecht zu erreichen, weil es mitten im Wald liegt, und nichts von aussen darauf hinweist. Die Bilder von 2003 sind dem von jetzt sehr ähnlich. Es ist nicht viel passiert seit den letzten Jahren. Ob jemand investiert ist leider nicht für mich heraus zu finden. Weiß jemand was Neues? Würde mich freuen, denn dieses Objekt ist wirklich etwas ganz besonderes und hat bei mir großes Interesse geweckt. Gruss Melanie eine "Neu" Nrp.

Melanie,  10.04.2007

Nasim Garifulin schickte mir einen Link zur seiner Seite über seine Zeit in Gentzrode.
Auch wenn er sich ganz gern mit seinen Handfeuerwaffen fotografieren lässt, sind die zahlreichen historischen Aufnahmen und die Geschichte der Einheit allemal einen Link wert:
neuruppin.webstolica.ru.

Thomas Kemnitz,  23.05.2008