FuTK - 331 Pudagla
Falls es Fragen zu Einzelheiten des Lebens eines "normalen" Wehrpflichtigen geben sollte, der in dieser Anlage 1986 Dienst machen musste, dann nehme ich gerne Fragen entgegen.
Die MAP zeigt übrigens keine "Abschussrampen", sondern weitere Hügel für Höhen- und Entfernungsmess-Radar-Anlagen, die Strom einer Kleinstadt gezogen haben...
hallo andreas,
vielen dank für den Eintrag. Die Angaben auf der Karte können wir korrigieren. Ein kleiner Text zum Dienst oder dem Tagesablauf oder dem Zusammenspiel der 3 gezeigten bereiche wären sehr interesant. Na Lust darauf?
Gruss tk
Ich war seit meinem Armeedienst nie wieder dort und weiss deshalb nicht, was noch steht. Aber der Grund, warum ich diese Zeilen ueberhaupt schreibe ist, dass ich nach Finden dieser Images ein seltsames Gefuehl habe, das mich in diese nicht gerade angenehme Zeit zureuckbeamt. Irgendwie war das schon ein seltsames System, das sich da permanent in Alarmbereitschaft befand und eigentlich aktiver Dienst mit Feindberuehrung war - und das mit seltsam "einfacher" Technik (angeblich resistentere Technik gegen moeglichen Atombombeneinsatz). Man bekam die Aktivitaeten der gegnerischen Seite taeglich zu spueren (meist ein F-16 Paerchen, manchmal eine SR-71), die ihre Runden nahe an der Grenze, ueber der Ostsee, um Bornholm herum usw. zogen, dh. Alarm > sofort in den Bunker/Gefechtsstand. Die sowjetischen MiGs, die unabhaengig von der NVA in der Naehe von Rostock stationiert waren, waren meist sofort zur Stelle und lieferten sich Abfang-"Spiele" mit dem Gegner. Kraeftemessen oder Kindereien - wer kann das heute wissen? Aber mit realem Hintergrund - provozierend am Rande der Eskalation. Manchmal ging auch das DHS-Paerchen aus Peenemuende (JG-9) in die Luft (mit scharfen Raketen). Diese hatten wir dann mit der Funktechnischen Kompanie 331 zu begleiten - dh. es sassen im Gefechtsstand/Bunker die Steuerleute vor den Radarschirmen und haben die MiGs von da aus ueber Funk geleitet. Ich war Planzeichner/Auswerter - das waren die Leute, die ueber Kopfhoerer Koordinaten von den Funkmessstationen (Standort des Zieles, Hoehe) bekamen, die wir dann in Karten auf Plexiglasscheiben zeichneten. Diese wiederum wurden auch von anderen FuTKs (332, 333) in den Bunker gemeldet und dort zu einer Karte "zusammengelesen". Und diese Daten waren dann Grundlage fuer die Divisionsstaebe, um Handlungen anzuordnen...
Wir haben nicht in den Bunkern gewohnt, falls das der Eindruck von den Ruinen ist. Dafuer gab es Baracken. Allerdings in geringer Entfernung zu den Gefechtsstaenden.
Besonders bizarr war das Wachsystem des Objektes - denn wenn jemand das Objekt wirklich ueberrumpeln haette wollen, dann waer das ein Leichtes gewesen. Wir waren ja noch fast Kinder, allerdings mit scharfer Munition. Es gab allerdings auch einige wenige Offiziere, die uns eher warnten vor der Gefaehrlichkeit der Waffen, anstatt uns zu instrumentalisieren, dh. scharf zu machen.
Ueber die Nachrichtenkompanie weiss ich fast nichts. Man hielt uns immer fein saeuberlich getrennt voneinander. Wir mussten mehr wissen ueber die Daten der NATO, als wir je ueber die eigenen Truppen erfuhren. Es gaebe noch jede Menge zu berichten, aber ich schaetze, dass reicht erstmal. Auch fuer mich.
Gruss ap
Soweit ich das aus eigener Erfahrung kommentieren kann: das Objekt beherbergte den Stab des Funktechnischen Bataillons 33 (FuTB-33), die Funktechnische Kompanie 331 (FuTK-331) und die Steuerleute des JG-9 bei Flugdienst, sowie eine Nachrichtenkompanie.
Wetterflüge beinhalteten schon mal einen Tiefflug über der Stabsbaracke, morgens um 5.00...
Sind die o.g. Angaben denn völlig falsch oder wurden sie jetzt nur präzisiert?
Es war definitiv keine FlaRaketen-Einheit und das Objekt, dass etwas abseits stand hatte wie gesagt noch weitere Radar-Stationen auf den Hügeln. Soweit ich mich erinnere war das eine Kabina-66 - Reichweite 450 km. sowie Höhenfinder PRW-13 (oder 17). Angeblich brauchte die Verlegung der Kabina 19 Eisenbahmplattenwaggons. Es befanden sich ausserdem riesige Notstromaggregate dort.
Ich habe selbst dort auf genanntem Hügel gedient. Es war ein Funkmesskomplex, genannt K66 oder auch Kabina.Bestand waren zwei Rundblickstationen mit diametral angeordneten Antennen plus zwei Höhenfindern ab mindenstens PRW-13 bzw. -17
Wie schon einmal mittgeteilt, waren auf dem abseits gelegenen Hügel K 66 und PRW 17
stationiert, keine Raketen!
hallo,
danke nochmals für die korrekturen. ich habe versucht, alle hinweise auf rampen entsprechend zu ändern.
gruss tk
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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DHS für Fliegerkräfte
Alarmkraefte der Luftverteidigung der NVA bildeten das Diensthabende System der NVA. Dazu gehoerten Funkmess-Truppen, Fla-Raketen-Truppen und Fliegerkraefte. Sie sollten im Fall eines Angriffs auf die Staatsgrenze oder bei Luftraumverletzungen als erste reagieren.
Objekte dieser Art wurden nach der Stationierung von Marschflugkoerpern in Westeuropa verstaerkt an der Staatsgrenze und in der Naehe von Ballungsraeumen errichtet. Die Objekte setzen sich je nach Verwendungszweck/Einheit aus folgenden Komponenten zusammen: Bunker fuer mobile Raketenrampen, spezielle kuenstliche Funkmess-Hügel, eine unterirdische Kommandozentrale, Einzelbunker fuer Fahrzeuge und Mannschaften, Funkmess- und nachrichtentechnische Anlagen und Versorgungs- und Kasernentrakte.
Alle Objekte sind aus Betonfertigteilen gebaut und mit Erde aufgeschuettet worden. Ueber- oder unterirdische Verbindungswege haben die Objekte miteinander verbunden. Betonierte Wege, unterbrochen durch Schotter (Tarnung) ziehen sich wie ein Netz ueber die Standorte und sollten eine optimale Logistik im Alarmfall bieten.
Betrachtet man sich die Dimensionen und Anordnung der einzelnen Raeume ist es heute schwer vorstellbar, wie hier auf engstem Raum im Schichtbetrieb der Dienst ausgesehen haben koennte.
Eine zivile Nutzung gibt es bei den gezeigten Objekten noch nicht, obwohl andere Objekte dieser Art von Baufirmen als Garagen etc. genutzt werden. Das haengt letztlich wohl von der Region ab, in der sie sich befinden.