Flugplatz Brand
Ende den 1950er Jahre wurden in der Sowjetunion Bunker vom Typ »Basalt« für die Lagerung und technologische Aufbereitung nuklearer Freifallbomben konzipiert. Diese wurden Anfang der 1960er Jahre auch an drei Standorten der sowj. Luftstreitkräfte im Osten Deutschlands errichtet.
Durch den Bau dieser Lagerbunker konnte die Verfügbarkeit der Kernwaffeneinsatzmittel verkürzt werden, da sie nicht erst aufwendig aus dem Mutterland eingeflogen oder mit der Bahn transportiert werden mussten.
Der 69 m lange monolithische Bunker verfügte u.a. über eine 40 m lange Lagerkaverne für die Hüllen der Bomben. In einem vorgelagerten Montagesaal konnten diese mit der nuklearen Ladung komplettiert werden.
Ein Spezialmontageteam konnte im Montagesaal bis zu zwei leere Bombenkörper gleichzeitig konfektionieren. Es baute die Stromversorgungen ein, testete die Funktion der Sicherungs- u. Auslösebaugruppen u. bereitete den Transport der nuklearen Mittel zu den Fliegertruppenteilen vor.
Die nuklearen Bomben wurden erst unter Lösung elektrischer und mechanischer Sicherungen und Übermittlung eines Funkbefehls an die handelnden Träger, im potentiellen Einsatzgebiet »freigeschalten«. Eine Auslösung am Boden war nicht möglich.
Weiterhin besaß der Lagertrakt eine Ladestation für die Gelakkus der Bomben, den Steuerraum für die Ladeströme u. ein Handwerkstattlager.
Zum Projektierungszeitraum erwartete man vom potentiellen Gegner ebenso große Ladungen, wie die, die man selbst im Bestand hatte und auf deren atmosphärische Druckwelle die Lagerobjekte vorbereitet waren. Die Schutztore der Schutzklasse "S" sicherten durch Aufbau, Formgebung und Verriegelung die Abwehr einer Druckwellenfront weit über 25kp/cm².
Die verschiedenen Versionen der Tore, gemessen an größeren Lagerobjekten, wie zum Beispiel den Lagerbasen der Fernfliegerkräfte, waren bis zu einem Eigengewicht von 100 Tonnen verfügbar.
Es gab weitere 4 Typen von Lagerbauten, die jeweils auf die speziellen Lagergüter zugeschnitten waren. Spätere Bauten hatten infolge anderer technologischer Erfordernisse auch einen anderen Aufbau. Grob gesehen blieb aber der Aufbau mit Lagerzone, Montagebereich, Konfektionierung und Transportvorbereitung/Ausgabe überall erhalten.
11-2020 PR
Szabolcs Kizmus hat uns freundlicherweise diese 3D-Darstellungen des EG und des 1. OG zur Verfügung gestellt. Zu finden sind sie u.a. in seinem Buch OKSNAR - Fully assembled state - Soviet nuclear weapons in Hungary 1961-1991
- 3D-Darstellung des Erdgeschosses. © Szabolcs Kizmus. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 9087, geladen am: 30.11.2020.
- 3D-Darstellung des 1. OG. © Szabolcs Kizmus. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 9088, geladen am: 30.11.2020.
Als wir in den frühen 2000er Jahren die ersten ehem. sowjetischen Stationierungs- und Lagerorte für Nuklearwaffen auf dem einstigen Gebiet der DDR dokumentierten, war die Informationslage mehr als dürftig.
In den letzten 20 Jahren hat sich diese wesentlich verbessert. Vergleichbare Anlagen in Polen oder Tschechien werden sogar museal genutzt.
Doch erst dem Buch »OKSNAR - Fully Assembled State« gelingt es, umfassend, auf hohem Niveau, modern und anschaulich über die Umstände und Bedingungen der Stationierung sowj. Atomwaffen in einem Land des ehem. Warschauer Vertrages zu informieren.
Auch wenn die drei Autoren - László Becz, Szabolcs Kizmus, Tamás Várhegyi - speziell die Situation in ihrem Heimatland, Ungarn, beleuchten, lassen sich die Erkenntnisse grundsätzlich auf die Bedingungen in der DDR, der VR Polen und der ČSSR übertragen.
Das Buch mit seinen 252 Seiten und 650 Fotos und Illustrationen ist nicht nur für militärgeschichtlich Interessierte unsere unbedingte Empfehlung. Auch die, die schon einmal Bunker der Typen Granit, Basalt oder eines der X000er Objekte besucht haben, erhalten hier umfassende Informationen.
Auch wenn das 59 € Buch nur auf englisch zu haben ist und für den Express-Versand nach Deutschland nochmals 23 € hinzukommen - wird es auch in diesem Leserkreis Interessenten finden!
Alles über das Buch und die Bestellabwicklung unter
→ sites.google.com/view/nuclear-weapons-in-hungary/home oder
→ VIMUDEAP.info/tip-3
Das Objekt SPM 3 bietet in einer Rundumverteidigungspositionen einem stehenden Posten mit lMG einen Schutz in alle Richtungen.
Das Gebilde liegt drehbar auf einem Fundamentteller und gestattet dem Schützen eine 360° Drehrichtung in befohlene Schußsektoren, oder Schußbereiche. Diese geschützten Feuerpositionen boten in der Regel ein erhöhtes Sichtfeld und waren in der Rundumverteidigung Teil von sich überlappenden Standorten.
Die an sensitiven Objekten installierten Anlagen zeichneten sich von jeher durch Einfachheit, geringen Wartungsaufwand u. Unifizierung der Mittel und der Waffen aus. Ein SPM-3, wie auch die anderen Türme der Serie SPM, waren an allen installierten Standorten gleich zu bedienen.
Sofern kein Sturm einen Baum auf den Punkt legte, waren die Türme leicht zu bedienen u. gedeckt zu beziehen. Leider ist beim hier gezeigten Beispiel die zweite Abdeckungsklappe, die dem Schützen nach hinten Schutz bietet, nicht mehr vorhanden.
07-2020 PR
CПМ - Cооружение Пулеметные Металлические
SPM - Metallkonstruktion für Maschinengewehre
- Cargolifter. Fast von jedem Punkt des Flugplatzes aus ist die riesige Montagehalle für den 'Cargolifter' zu sehen. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2020, geladen am: 31.07.2001.
- Stille. . Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2021, geladen am: 31.07.2001.
- Gefechtsstand. In einem Shelter untergebracht befindet sich der Gefechtsstand mit Lageraum. Bunker dieser Art finden sich auf verschiedenen Flugplätzen u.a. auch in Grossenhain. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2022, geladen am: 31.07.2001.
- Lageraum. An einem Kopfende ist der Shelter/Gefechtsstand zu einem Lageraum ausgebaut. Vor der schwarzen Wand standen die Planzeichner und trugen in Spiegelschrift die aktuelle Luftlage etc. auf eine seitlich beleuchtete Plexiglasscheibe ein. Am linken Bildrand ein uralter Panzerschrank aus deutscher Produktion. Weitere Räume mit dieser Funktion in Ladeburg, Grossenhain, Badingen. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2023, geladen am: 31.07.2001.
- Schornsteinspalier. Alle einetagigen Barackenbauten befinden sich in diesem Zustand - langsam verbinden sie sich mit der Natur. Schon heute ein interessant anzusehendes Schauspiel. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2024, geladen am: 31.07.2001.
- Hantelreihung. Zwischen Offiziersunterkünften und Flugfeld befindet sich noch eine umfangreiche Kollektion verschiedener Geräte zur 'Militärischen Körperertüchtigung'. Hier eine Batterie Eigenbau-Hanteln: Rohre und Stahlträger. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2025, geladen am: 31.07.2001.
- Blumengruss. Noch gut gesicherte Offiziersunterkunft mit riesiger Blumenschale. Die Beschilderung, Aufkleberreste und ein Bushaltestellenschild verweisen auf die frühere Nutzung als Asylbewerberheim. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2026, geladen am: 31.07.2001.
- Kinderzimmer. . . in einer Offizierswohnung. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2027, geladen am: 31.07.2001.
- Stromzaehlerschrank. Blick aus einer Offizierswohnung in das Treppenhaus. Vorbei am Elektroschrank. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2028, geladen am: 31.07.2001.
- Sporthalle. Sporthalle als Kopfanbau des T-förmigen Lehr-/Stabsgebäudes mit schönen Piktogrammen einzelner olympischer Disziplinen. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2029, geladen am: 31.07.2001.
- Aufgang. Treppen im Lehr-/Stabsgebäude. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2030, geladen am: 31.07.2001.
- Abgang. Treppenhaus/-geländer im Lehr-/Stabsgebäude. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Thomas Kemnitz. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2031, geladen am: 31.07.2001.
- Wohnzimmer. . . in einer Offizierswohnung. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Andrea Hentschel. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2013, geladen am: 31.07.2001.
- Luftfahrtgeschichte. . . der Sowjetunion als Abziehbild auf einer Dunstabzugshaube in der Küche einer Offizierswohnung. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Andrea Hentschel. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2014, geladen am: 31.07.2001.
- Elektromuster. Modern kann man es nicht nennen, aber auf jeden Fall modisch. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Andrea Hentschel. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2015, geladen am: 31.07.2001.
- Asyl. Hinter diesen Betonteilen befanden sich früher die Mülltonnen der Offizierssiedlung. Auch hier landete das Schild 'AB-Heim' (Asylbewerber-Heim). Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Andrea Hentschel. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2016, geladen am: 31.07.2001.
- Parteileben. Ein (kommunistisches) Parteileben gibt es nur noch als Schriftzug. Detail aus dem Lehr-/Stabsgebäude. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Andrea Hentschel. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2017, geladen am: 31.07.2001.
- Panoptikum. Repro eines Revolutionsmotives als Ersatz für eine eingeschlagene Fensterscheibe im Lehr-/Stabsgebäude. Aufnahmedatum: 15.07.2001. © Andrea Hentschel. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2018, geladen am: 31.07.2001.
- Alter_Shelter. Shelter älterer Bauart. Im Hintergrund die Cargolifter-Halle. Aufnahmedatum: 15.03.2001. © Bernhard Weiss. → Flugplatz Brand, Deutschland. Bildnummer: 2019, geladen am: 31.07.2001.
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Lager für sowjetische Nuklearbomben