Flakbunker Humboldthain Berlin
Von: Arnold / Berliner Unterwelten e.V.
Datum: 9. Mai 2006 14:41:53 MESZ
An: Tim Schwabedissen
Betreff: Humboldthain
"Lieber Tim, Du kannst die Bilder gern mit dem Verweis "Mit freundlicher Genehmigung des Berliner Unterwelten e.V." und einem entsprechenden Link im Vimudeap veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Arnold (1. Vorsitzender)
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Berliner Unterwelten e.V.
Brunnenstraße 108a
13355 Berlin
Tel.: 030-49 91 05 17
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www.berliner-unterwelten.de"
Weitere ausführliche Informationen zum Flakbunker Humboldthain halten die Seiten des Vereins Berliner Unterwelten e.V. unter diesem Link www.berliner-unterwelten.de/012/b/012b.htm bereit. Sehr informativ und sehenswert, u.a. auch mit interaktiven Panoramen.
Für die Dauerausstellung »Zwangsarbeit für den Krieg. Die Pulverfabrik Liebenau 1939-1945.« der Gedenk- und Bildungsstätte Liebenau wurde die Virtual Reality Anwendung »Pulverfabrik 360°« erstellt.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Geschichte des Werkes und der Menschen, die unfreiwillig dort arbeiteten und in großer Zahl ums Leben kamen.
Mit der VR-Anwendung ist es möglich, die Ruinen der einstigen Produktionsgebäude in ihrem heutigen Zustand per VR-Brille im Kontext ihrer einstigen Nutzung zu betrachten.
Mit dem Bildband »Stillgelegt - 100 verlassene Orte in Deutschland und Europa« präsentieren wir eine weitere Perspektive auf das Thema »Toter Ort« im VIMUDEAP-Kontext. Die drei Autoren Robert Conrad, Michael Täger und Thomas Kemnitz arbeiten seit Jahren erfolgreich im Projekt VIMUDEAP zusammen. Der großformatige Bildband entstand 2015 auf Initiative des DuMont Reiseverlages. Er ist im Herbst 2023 in seiner 3. überarbeiteten Auflage erschienen.
Seite aufrufen25 Jahre nach dem Mauerfall gelingt es der Serie des Berliner Fotografen Robert Conrad, das inzwischen verschwundene Symbol des Kalten Krieges mahnend wiederzuerrichten und Erinnerungen wachzurufen.
Seite aufrufenMit »VERGESSENE ORTE in Berlin und Brandenburg« ist im November 2019 im Mitteldeutschen Verlag ein Buch erschienen, daß man zweifelsohne als weiters VIMUDEAP-Buch bezeichnen kann.
In seinem Bild-Text-Band erzählt der Architekturfotograf, Bauhistoriker und VIMUDEAP-Autor Robert Conrad eine Geschichte des 20. Jahrhunderts in der Region Berlin-Brandenburg.
Eine Auflistung unserer Präsentationen, Vorträge, Interviews ... sowie der Medienberichte über uns.
Seite aufrufenIn unserem kleinen Spreadshirt-Shop können Sie eine Kapuzenjacke mit dem VIMUDEAP Logo zum Herstellungspreis bestellen.
Externen Link öffnenDie Online-Ausstellung ist ein Plädoyer für den Erhalt der baugebundenen Kunst der DDR! Wir zeigen 40 Fotografien des Cottbusser Architekten und Fotografen Martin Maleschka, die als Bildpaare und Einzelbilder präsentiert werden. Sie zeigen 20 baugebundene Kunstwerke verschiedener Techniken und aus unterschiedlichen Materialien aus 16 Städten der ehemaligen DDR.
Seite aufrufenDie erste VIMUDEAP Onlineausstellung bestreitet der Londoner Künstler Angus Boulton. Mit seinem Werk »41 Gymnasia« erinnern wir an den 20. Jahrestag des Abzuges der Sowjetischen Truppen aus Deutschland.
Seite aufrufenDie verlassene sowjetische Bergarbeiterstadt »Pyramiden« auf der arktischen Insel Spitzbergen ist für die Norweger Elin Andreassen, Hein Bjerck und Bjørnar Olsen in ihrem Projekt RUINMEMORIES Gegenstand archäologischer Forschungen und Reflexionen zum Thema »Moderne Ruinen«.
Wir freuen uns, Ausschnitte ihrer Arbeit als weitere Perspektive auf das Thema »ungenutzte Architektur« präsentieren zu können!
Vor 30 Jahren ereignete sich am Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl der bisher schlimmste Atomunfall der Zivilisationsgeschichte, der bis heute tausende Menschenleben forderte. Während weiterhin versucht wird, den Unglücksreaktor mit schützenden Hüllen zu umgeben, konserviert die einstige Schlafstadt »Prypjat« ihren damaligen Zustand beharrlich. Die Bilder von Michael Täger geben diesen ausschnitthaft und in beeindruckender Art und Weise wieder.
Seite aufrufenDer Schulkomplex auf dem Großen Ziegenberg in Ballenstedt hat als Ort der Elitenbildung eine Geschichte als »Staatliche Nationalpolitische Bildungsanstalt - Ballenstedt« (»Napobi Ballenstedt«, später »NPEA Anhalt in Ballenstedt«) und als »Bezirksparteischule ›Wilhelm Liebknecht‹ der SED-Bezirksleitung Halle«. Der Beitrag präsentiert die im Jahr 2010 entstandenen Aufnahmen und skizziert die Nutzungs- und Baugeschichte.
Seite aufrufenDie Inhalte der in den Jahren 2005/2006 von uns produzierten und in der Edition Vimudeap erschienenen CD/DVD zur untertägigen Anlage »Malachit/Komplexlager 12« wurden im Jahr 2014 remastered. Für die Präsentation innerhalb des Virtuellen Museums der Toten Orte wurden die Einzelbilder, 360° Rundblicke und interaktiven Karten neu aufbereitet.
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Kurzinfo
Der Humboldthain-Bunker, nördlich der Berliner Stadtmitte gelegen, wurde von Oktober 1941 bis April 1942 als einer von 3 Flaktürmen, von denen die anderen sich im Zoologischen Garten und im Friedrichshain befanden, zusammen mit einem Leitbunker (der bis auf eine Außenwand nicht mehr sichtbar ist) von sowjetischen Kriegsgefangenen errichtet.
Oben waren Geschütze zur Verteidigung der Innenstadt stationiert, unten gab es siebengeschossige Bunkerräume für 15.000 Luftschutz-Suchende. Bei Angriffen befanden sich dort bis zu 50.000 Berliner.
Die Wände waren bis zu 2,60 Meter dick, die Abschlussdecke 3,80 Meter stark. In jedem Kubikmeter Beton wurden 50 Kilogramm Stahl verarbeitet.
Als Flakturm wird jeweils ein Flakturmpaar, bestehend aus dem Gefechtsturm (G-Turm) und dem Leitturm (L-Turm), bezeichnet. Das gesamte Bauwerk ist 42 Meter bzw. fünf Geschosse hoch.
Der Verein Berliner Unterwelten hat auf der oberen Plattform, die aus dem Trümmerberg des Humboldthains ragt, einen Zugang geschaffen.
Schutt liegt überall, die Schächte der Lastenaufzüge bilden tiefe Gruben, mehr als 20 Meter geht es in die Tiefe, aus den Wänden ragen Moniereisen der eingestürzten Wendeltreppe, zerrissene Betonmauern ragen quer aus dem Geröll auf, die Feuchtigkeit hat in dieser einsamen Dunkelheit stalagmitenförmige Kalkzapfen entstehen lassen, und in einigen Ecken nisten Fledermäuse.
Der Humboldthain-Bunker, einer der vier großen Verteidigungsbunker Berlins, wurde nach dem Krieg gesprengt und an seiner Süd-Seite mit Schutt zu einem Berg aufgeschüttet. Von der West-Seite stehen noch zwei Türme und eine Wand. Der Verein Berliner Unterwelten hat einen Sondernutzungsvertrag für den Bunker bekommen, Unmengen von Schutt beseitigt und Teile des einen Turmes gangbar gemacht. Derzeit wird an einer Erweiterung um den zweiten Turm gearbeitet, um auch mehrstündige Führungen in der Ruine durchführen zu können.
Die "Unterweltler" räumen unermüdlich auf, sie schaffen Schutt weg, sichern instabile Bereiche, sie legen Räume frei, bauen sichere Treppen und Geländer, installieren Lampen und machten 2004 die ersten beiden Etagen des Bunkers besucherreif. Irgendwann will man ganz hinunter mit der Höhlentour, ganz hinunter bis zu einem See, der sich im Innern gebildet hat.
(Quelle: Dietmar Arnold, Ingmar Arnold, Frieder Salm, Dunkle Welten - Bunker, Tunnel und Gewölbe unter Berlin, Ch. Links Verlag, Berlin, 224 Seiten, 147 Abbildungen, gebunden, ISBN 3-86153-189-5, Preis 34,80 EUR, Produktdetails im Onlineshop)