Containerschiff Selin S.

Am 23.2.1999 strandete das Containerschiff "Selin S." an der Küste von Istanbul, am Kennedy Caddesi im Stadtteil Sultanahmet, zwischen dem Fischmarkt und dem Leuchtturm, der die Einfahrt vom Marmara-Meer zum Bosporus markiert. Bis zu sieben Meter hohe Wellen warfen das unter honduranischer Flagge fahrende Schiff ans Ufer. Die Fotografien von der "Selin S." entstanden am 7.9.2001. Letzte Funktion des gründlich ausgeschlachteten Wracks: an rostigen Trossen schwangen sich Kinder ins Meer. Die Bilder vom Wrack der "Selin S." sind sichtbares Zeichen für die Probleme des Schiffsverkehrs zwischen dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer.

Bereits 1994 ereignete sich ein schweres Schiffsunglück im Bosporus. Bei der Kollision eines Öltankers mit einem Frachtschiff entstand ein brennender Ölteppich, durch den Luft und Wasser in und um Istanbul belastet wurden. Am 29.12.1999 wurde der russische Tanker "Wolgoneft" vor dem westlichen Istanbuler Nobelvorort Florya bei schwerem Seegang auf die Küste gedrückt und auseinandergerissen. Viele Kilometer Badestrand wurden durch ausgelaufenes Öl verseucht. Der Bosporus zählt zu den am stärksten befahrenen Wasserstrassen der Welt. Die Durchfahrt ist an einigen Stellen durch wechselnde Strömungen extrem riskant. 1999 wurde endlich beschlossen, die Meerenge mit Radarüberwachung und elektronischen Leitsystemen auszustatten.

Kai Pohl,  25.02.2002

Mittlerweile wurde die Selin S an Ort und Stelle abgewrackt. Bilder hiervon finden sich auf www.shipspotting.com unter: Shipsphotos -> Wrecks & Relics.

Tim Schwabedissen,  23.11.2005