Artilleriewerk Hanstholm

Die Befestigungsanlage in Hanstolm hatte den Auftrag, den südlichen Teil des Skagerrak gegen eindringende Seestreitkräfte zu sichern.

Die technische Umsetzung war ebenso einfach wie wirkungsvoll. Zu beiden Seiten des Sagerrak wurden Artillerie-Batterien installiert. Die maximale Reichweite der Geschütze betrug 55 km. Die nicht erreichbare Mitte des Skagerraks von 20km wurde mit Minen blockiert.

Die zentale Hauptbatterie bestand aus 4 mal 38,1 cm Geschützen in einzelnen Türmen und 4 mal 17 cm Geschützen, sowie aus 16 105 mm Geschützen.

Die Anlage ist über einen Kilometer langen Strandabschnitt verteilt. Die vier einzelnen Geschütze sind jeweils in einen Fußballfeld großen Bunker eingebettet, in dem sich ca. 160 Schuss Munition, sowie eine 90 Mann starke Besatzung für jedes Geschütz untergebracht sind. Dazu kommen noch zahlreiche Flakbunker und vier Munitionsbunker, sie über eine Schmalspur-Schienenbahn und fast 4 km Schienen mit den Geschützen verbunden.

Die 17 cm Batterie ist von der Küstenstrasse südwestlich von Hanstolm aus sichtbar. Die Anlage ist einfach zu finden und birgt kaum Gefahren oder erfordert kein besonderes Equipment, da die Bunker durch die demontierten Geschütze durch die Fenster in den Wänden hell ausgeleuchtet werden.

Hinweise zur Begehung:
Ohne eine anständige Ausrüstung, besonders starke Taschenlampen und Schuhwerk ist ein Betreten der unterirdischen Anlagen gefährlich. Besonders im mehrstöckigen Leitstand sind unter dem Fundament des Entfernungsmessers Deckendurchbrüche (ca. 80 cm Durchmesser). Gerade an diesen Stellen gab es schon schwerste Verletzungen. Selbst im Gelände muß man mit Vorsicht vorgehen. Die Eingänge zu den Munitionsbunkern sind von oben nicht durch ein Warnschild oder ein Geländer gesichert, man steht mit einem Mal vor einem 10 m tiefen, senkrecht abfallenden Loch, das man einerseits leicht umgehen kann, andererseits eine absolute Lebensgefahr darstellt. Nach Einbruch der Dunkelheit sollte das Gelände nur noch auf den befestigten Wegen begangen werden.

Michael Aschenbrenner,  28.01.2004