Kahlenbergstift Magdeburg

Dank der Recherche und den ersten Fotos von Ulf Ahrend fand dieses bemerkenswerte Objekt Aufnahme in das Virtuelle Museum der Toten Orte.

An der Grenze zwischen Stadtfeld Ost und Stadtfeld West vermitteln die Straßenfront und das noch vorhandene Postenhaus des ehemaligen sowjetischen Lazaretts fast den gleichen Eindruck wie in den 1980er Jahren. Nur bei genauerem Hinsehen fällt auf, das das Gelände des ehemaligen Kahlenbergstifts jetzt ein Wohnpark ist, den der Magdeburger Architektur- und Städtebauführer folgendermassen beschreibt: "Das Grundstück wird im Osten von dem neu gebauten Europaring durch einen Lärmschutzwall getrennt. Im Norden wird es von der Schroteanlage (Kleingartenanlage am Flüsschen Schrote, Anm. tk) tangiert, während ein neu errichtetes Nahversorgungszentrum mit SB-Markt, Bäcker, Fleischer und Blumenladen und das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Krankenhaus (geplant als Gesundheits- und Ärztezentrum) die Wohnanlage zur verkehrsreichen Großen Diesdorfer Straße hin abschirmen und zugleich den Wohnwert erhöhen. (Stekovics, S. 191)"

Aus der Perspektive des Stadtplaners eine zutreffende Beschreibung. Für den Sammler Toter Orte eine verlockende Wohnumgebung und ein motivhaltiges Areal. Aus der Perspektive der Anwohner ein Schandfleck, in dem keine Fensterscheibe mehr ganz ist und der Ängste vor möglichen illegalen Bewohnern schürt: Kahlenberg 01, Treppenhaus, Türmchen, Kahlenberg 03.

Wir werden versuchen, die letzten Reste der 1883 aus einer Stiftung des Kaufmanns Kahlenberg gegründeten wohltätigen Anstalt im Auge zu behalten und hoffen, daß nach einer mehr als 100-jährigen Nutzung als Pflegeheim, Ausbildungsstätte für die freiwillige Krankenpflege und sowjetisches Militärlazarett die Planungen zum Gesundheits- und Ärztezentrum realisiert werden.

Thomas Kemnitz,  07.06.2004

Landeshauptstadt Magdeburg / Stadtplanungsamt (Hsg.), Magdeburg - Architektur und Städtebau, Halle/S. : Stekovics, 2001.

Thomas Kemnitz,  09.06.2004

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