Hüttenwerk Duisburg-Rheinhausen

Friedrich-Krupp-Hüttenwerk Duisburg-Rheinhausen

Die Errichtung des Hüttenwerkes Rheinhausen erfolgte auf Initiative von Friedrich Alfred Krupp. Der Bau wurde notwendig, weil die drei älteren Hochofenwerke der Firma Krupp am Mittelrhein und in Duisburg-Hochfeld den steigenden Anforderungen nicht mehr genügten. Für die Errichtung des gemischten Hüttenwerkes bot sich ein weites Gelände am linken Niederrhein bei Rheinhausen besonders aus zwei Gründen an: Kohlevorkommen in der Nachbarregion und günstige Frachtlage am Rhein oberhalb der Ruhrmündung.

Die ersten Hochöfen wurden am 18.12.1897 angeblasen. Der Ausbau des Werkes erfolgte so rasch, das es bereits in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg zeitweilig das größte Hüttenwerk Europas war. Zum Produktionsprogramm gehörten damals schon Halbzeug, Stab- und Profilstahl, Schienen, Schwellen und Walzdraht.

Im zweiten Weltkrieg blieb das Hüttenwerk im wesentlichen von Kriegsschäden verschont. Nach 1945 wurden zwei Walzanlagen demontiert. Die Gefahr einer völligen Demontage des Werkes war erst 1947 gebannt, als es von der Demontageliste gestrichen wurde. Im Rahmen der von den Besatzungsmächten angeordneten Entflechtung der Grundstoffindustrie erhielt die "Friedrich Alfred Hütte" im Jahre 1947 einen neuen Rechtsstatus. Es wurde die "Hüttenwerk Rheinhausen Aktiengesellschaft" gegründet, die den Betrieb fortführte und später auch das Vermögen übernahm. Nach Überwindung der Nachkriegsschwierigkeiten wurde die Modernisierung und Ergänzung der Anlagen in Angriff genommen.

Mitte der 70er Jahre hatte eine weltweite Stahlkrise eingesetzt. Es kam zu Absatzschwierigkeiten, mehrer Werke in Deutschland mussten schließen. Insgesamt waren in der Stahlbranche 200.000 Stellen bedroht. Noch mehr waren es nur im Bergbau. In Rheinhausen besetzten am 10.12.1987 Krupp-Arbeiter eine Brücke, protestierten gegen die Schließung ihres Werkes. Rheinhausen wurde damit zum Synonym für "Stahlkrise" und Nordrhein-Westfalen steckte mitten im Strukturwandel, denn die beiden in der Vergangenheit wichtigsten Pfeiler der Wirtschaft, Kohle und Stahl, waren nicht mehr zukunftstauglich. Im Winter 1987/88 gab es in Rheinhausen nur ein Thema, die bevorstehende Schließung des Stahlwerks. Egal, ob man persönlich direkt betroffen war oder nicht, das ging alle an. Und so zog auch ganz Rheinhausen an einem Strang.

Am 14.08.1993 wurde das Stahlwerk Duisburg-Rheinhausen des Krupp-Hoesch-Konzerns trotz des jahrelangen, zum Teil spektakulären Kampfes um den Erhalt der Arbeitsplätze endgültig geschlossen.

Zustand heute: Auf den 285 ha Fläche sind nur noch Fragmente zu erkennen. 3 Werkshallen, ein ehem. Kraftwerk und die Kokerei stehen noch. Die freigelegte Fläche dient dem Strukturwandel, hier setzt man auf Transportwesen und Logistik.

us.,  10.11.2001

Inzwischen sind mehrer Gebäude abgerissen worden: Das Kraftwerk und einige Hallen sind dem Erdboden gleich gemacht worden.

Nur die Kokerei und einige umliegende Gebäude sind übrig geblieben.

Der Mystos Rheinhausen ist jedoch nach wie vor zu spüren.

Daniel Hinze,  10.03.2002

Inzwischen werden auch die letzten Gebäude des ehemals so stolzen Werks abgerissen. Man hat begonnen ein Gewerbegebiet anzusiedeln.

us.,  27.09.2002

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