Flakbunker Humboldthain Berlin

Der Humboldthain-Bunker, nördlich der Berliner Stadtmitte gelegen, wurde von Oktober 1941 bis April 1942 als einer von 3 Flaktürmen, von denen die anderen sich im Zoologischen Garten und im Friedrichshain befanden, zusammen mit einem Leitbunker (der bis auf eine Außenwand nicht mehr sichtbar ist) von sowjetischen Kriegsgefangenen errichtet.

Oben waren Geschütze zur Verteidigung der Innenstadt stationiert, unten gab es siebengeschossige Bunkerräume für 15.000 Luftschutz-Suchende. Bei Angriffen befanden sich dort bis zu 50.000 Berliner.
Die Wände waren bis zu 2,60 Meter dick, die Abschlussdecke 3,80 Meter stark. In jedem Kubikmeter Beton wurden 50 Kilogramm Stahl verarbeitet.

Als Flakturm wird jeweils ein Flakturmpaar, bestehend aus dem Gefechtsturm (G-Turm) und dem Leitturm (L-Turm), bezeichnet. Das gesamte Bauwerk ist 42 Meter bzw. fünf Geschosse hoch.

Der Verein Berliner Unterwelten hat auf der oberen Plattform, die aus dem Trümmerberg des Humboldthains ragt, einen Zugang geschaffen.

Schutt liegt überall, die Schächte der Lastenaufzüge bilden tiefe Gruben, mehr als 20 Meter geht es in die Tiefe, aus den Wänden ragen Moniereisen der eingestürzten Wendeltreppe, zerrissene Betonmauern ragen quer aus dem Geröll auf, die Feuchtigkeit hat in dieser einsamen Dunkelheit stalagmitenförmige Kalkzapfen entstehen lassen, und in einigen Ecken nisten Fledermäuse.

Der Humboldthain-Bunker, einer der vier großen Verteidigungsbunker Berlins, wurde nach dem Krieg gesprengt und an seiner Süd-Seite mit Schutt zu einem Berg aufgeschüttet. Von der West-Seite stehen noch zwei Türme und eine Wand. Der Verein Berliner Unterwelten hat einen Sondernutzungsvertrag für den Bunker bekommen, Unmengen von Schutt beseitigt und Teile des einen Turmes gangbar gemacht. Derzeit wird an einer Erweiterung um den zweiten Turm gearbeitet, um auch mehrstündige Führungen in der Ruine durchführen zu können.

Die "Unterweltler" räumen unermüdlich auf, sie schaffen Schutt weg, sichern instabile Bereiche, sie legen Räume frei, bauen sichere Treppen und Geländer, installieren Lampen und machten 2004 die ersten beiden Etagen des Bunkers besucherreif. Irgendwann will man ganz hinunter mit der Höhlentour, ganz hinunter bis zu einem See, der sich im Innern gebildet hat.

(Quelle: Dietmar Arnold, Ingmar Arnold, Frieder Salm, Dunkle Welten - Bunker, Tunnel und Gewölbe unter Berlin, Ch. Links Verlag, Berlin, 224 Seiten, 147 Abbildungen, gebunden, ISBN 3-86153-189-5, Preis 34,80 EUR, Produktdetails im Onlineshop)

Tim Schwabedissen,  17.07.2006

Von: Arnold / Berliner Unterwelten e.V.
Datum: 9. Mai 2006 14:41:53 MESZ
An: Tim Schwabedissen
Betreff: Humboldthain

"Lieber Tim, Du kannst die Bilder gern mit dem Verweis "Mit freundlicher Genehmigung des Berliner Unterwelten e.V." und einem entsprechenden Link im Vimudeap veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Arnold (1. Vorsitzender)
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Berliner Unterwelten e.V.
Brunnenstraße 108a
13355 Berlin
Tel.: 030-49 91 05 17
Fax.: 030-49 91 05 19
arnold@berliner-unterwelten.de
vorstand@berliner-unterwelten.de
www.berliner-unterwelten.de"

Tim Schwabedissen,  17.07.2006

Weitere ausführliche Informationen zum Flakbunker Humboldthain halten die Seiten des Vereins Berliner Unterwelten e.V. unter diesem Link www.berliner-unterwelten.de/012/b/012b.htm bereit. Sehr informativ und sehenswert, u.a. auch mit interaktiven Panoramen.

Thomas Kemnitz,  17.07.2006

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